Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Für die Leiterin der Stadtbibliothek, Christine Brunner, ist das Modell „bestechend“. „Die Funktionen von Jugendhaus und Bibliothek fügen sich harmonisch ineinander“, befand sie bei der Präsentation im Bezirksbeirat. Auf Basis des Siegerentwurfes wurden die Gebäudekosten von 6,7 Millionen Euro ermittelt. Zu diesen kommen 475 000 Euro für die Ausstattung der Bücherei mit Medien sowie für technisches Equipment. Der Unterhalt verschlingt 220 000 Euro pro Jahr.

 

Auf rund 520 Quadratemeter haben die Kinder und Jugendlichen dann voraussichtlich 2018 eine Werkstatt, ein Tonstudio, Tanz-, PC- und Proberäume sowie ein offenes Spiel- und Sportdeck. Auch eine Terrasse zum Ausruhen sehen die Pläne vor. Die Stadtteilbücherei hat auf 340 Quadratmetern Platz für rund 15 000 Medien. Die Bibliothek befindet sich im ersten Stock, mit einem Zugang zur Gebrüder-Schmid-Straße. Dieser ist dann die Verbindung zwischen dem Generationenhaus und dem Neubau. Auf einer Fläche von 205 Quadratmetern entstehen Räume, die von Stadtteilorganisationen gemietet werden können. Während der Bauzeit von rund eineinhalb Jahren erhalten die Kinder und Jugendlichen ein Interimsquartier. Vielversprechend ist der Neubau, der sich laut den Architekten in die „vorherrschende Architektur der Straße einfügen soll“, für ganz Heslach. Innerhalb des Stadtteils galt die Böblinger Straße ab Erwin-Schoettle-Platz stadtauswärts lange als Schandfleck. Wegen der herunter gekommenen Gebäuden und leer stehenden Geschäften ist die Straße kein Hingucker.

Die jungen Stammgäste freuen sich aufs neue Haus

Bezirksvorsteher Raiko Grieb (SPD) sieht den Neubau als „allerwichtigstes Projekt und riesige Aufwertung für den Stadtbezirk“ – auch in Ergänzung mit einem weiteren großen Bauprojekt: Stuttgarter Hofbräu hat sein Areal an der Böblinger Straße 104 an Aldi verkauft. Die Supermarktkette plant dort einen Wohnpark mit Ladeneinheiten. Für Grieb passt das optimal: „Dadurch entsteht ein ganz neues Quartier.“ Sein Bezirksbeiratskollege Roland Petri (CDU) bezeichnete es als „Leuchtturmprojekt“, welches weit über den Bezirk hinaus strahlen werde.

Mit der Entscheidung des Gemeinderats ist nun eigentlich alles perfekt. So sehen das die Bezirksbeiräte im Süden und auch Sieghard Kelle. Die jungen Stammgäste freuen sich auf das neue Haus, doch einige Bedenken haben sie: „Vielleicht sind wir für die Bibliothek zu laut“, befürchtet Berivan Görotas. „Bestimmt gibt es ab und zu Streit“, ergänzt Sofia Asmanidou lachend.