Das Projekt Warmbronner Schule muss endlich fix gemacht werden.

„Die Sache ist zu komplex, um eine einfache Lösung finden zu können.“ Das waren Ende Mai 2022 die treffenden Worte von Monika Wenger, Rektorin der Warmbronner Grundschule. Ihr hatte Leonbergs Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) nach einstündiger Debatte des Gemeinderats zum Thema „Neubau oder Sanierung der Grundschule“ die Gelegenheit gegeben, ihre Meinung aus schulischer Sicht zu schildern. Und er hatte gehofft – selbst mit seinem Latein am Ende – einen Impuls für die Entscheidungsfindung zu bekommen. Doch der blieb aus. Das Thema wurde vertagt, um die noch zahlreichen offenen Fragen zu klären.

 

Alle Beteiligten setzen sich zusammen

Fast ein Jahr später eine ähnliche Situation. Die unendliche Geschichte kommt noch immer zu keinem Ende. Denn die Leonberger Gemeinderäte haben in dieser Woche nach einem Antrag des Warmbronner Andreas Wierse (CDU) mehrheitlich beschlossen, das Thema kurzfristig von der Tagesordnung zu nehmen. Zu viele Fragen sind noch offen und müssen geklärt werden.

Im Sozialausschuss wurde bereits das weitere Vorgehen beschlossen. Auf Einladung des Gebäudemanagements werden sich alle Beteiligten von Grundschule, Elternvertretung, Sportvereinigung, Tennisverein und Jugendhausverein am 24. März gemeinsam an den Tisch setzen und alle Punkte durchsprechen. „Wir wollen nicht, dass noch einmal ein unvorhersehbarer Punkt wie damals der Waldabstand zum Vorschein kommt und das Projekt noch einmal verschoben werden muss. Wir wollen sichergehen, dass es diesmal funktioniert, alles andere wäre der Super-Gau“, sagt die SPD-Gemeinderätin Christiane Hug-von Lieven, die im Ortschaftsrat die Warmbronner Liste vertritt.

Es seien einige Punkte zu klären. So müsse beispielsweise frühzeitig die Forstbehörde mit ins Boot geholt werden, um zu wissen, welche Pläne bei einem geforderten Mindest-Baumabstand überhaupt realisierbar seien. Auch bei den Kosten gäbe es noch zu viele Fragezeichen.

Ein Zünglein an der Waage beider Planungsvarianten der Stadtverwaltung könnte der Verein Tennis Warmbronn sein. Die Vereinsvertreter wurden im Oktober 2022 bei einem Gespräch mit der Stadtverwaltung über die Pläne informiert. Auch darüber, dass die Tennishalle an anderer Stelle neu gebaut werden soll. „Ich bin grundsätzlich offen und freue mich über eine neue Halle, doch dass wir uns eventuell an den Kosten beteiligen sollen, diese Information war für mich überraschend“, sagt Rainer Hummel, der Vorsitzende des Tennisvereins.

Tennisverein hat erst viel Geld investiert

Die Halle sei zwar schon 40 Jahre alt, doch vor etwa fünf Jahren nahm der Verein viel Geld für eine energetische Sanierung in die Hand. Neues Dach, neuer Boden, die sanitären Anlagen und die Heizung wurden ebenfalls erneuert. „Bei einem Jahresbudget von 80 000 Euro haben wir 250 000 Euro in die Hand genommen und dafür ein Darlehen aufgenommen – eine neue Halle würde unser Budget komplett übersteigen“, sagt Hummel. Auch da gibt es also noch Klärungsbedarf.

Am 26. April soll das Thema erneut in den Ausschuss, am 3. Mai in den Gemeinderat. „Ich bin mir sicher, dass wir bis dahin eine sachgerechte Entscheidung treffen können“, sagt Hug-von Lieven. Das ist auch empfehlenswert. Zu lange schon dauert die Debatte, ausbaden müssen es letztendlich die Kinder.