Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Dass um die Neubebauung seit inzwischen fünf Jahren verhandelt und gerungen wird, war nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass das Land auf 30.000 Quadratmeter für 1000 Bedienstete pochte. Da Breuninger seinen Standort aber vor allem durch Geschäfte, Gastronomie und ein Hotel aufwerten will, kam bei der Planung ein so massiges Bauvolumen heraus, dass Stadt und Gemeinderat dafür kein Baurecht geben wollten. Jahrelang wurde um jeden Quadratmeter gerungen, zuletzt war man bei 47.000 Quadratmetern angekommen.

 

Parallel dazu wurde der Ruf nach Erhalt des Hotels Silber, der ehemaligen Gestapozentrale, und einem Ausbau zu einer Gedenkstätte immer lauter. Mit dem Regierungswechsel im Land stand dann auch die politische Mehrheit dafür. Für das Gesamtprojekt bedeutete das nochmals 6000 Quadratmeter weniger, was Breuninger zuletzt die Wirtschaftlichkeit infrage stellen ließ.

Zukunft des Hotel Silbers?

Dass jetzt umgeplant werden muss, steht außer Frage. Zumal Breuninger im Erdgeschoss des Neubaus zum Karlsplatz hin mehr Einzelhandel ansiedeln will. Vom Architekturbüro Behnisch, das seinerzeit den Wettbewerb gewonnen hat, gibt es bereits alternative Planungsskizzen. Ob diese zum Tragen kommen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass man im Rathaus keine zweite Quadratmeterdebatte führen, sondern eine städtebaulich hochwertige Lösung erreichen will. "Wir wollen die richtige Dimension haben", so Matthias Hahn. Ein neuer Wettbewerb ist für den Baubürgermeister nicht zwingend, aber auch nicht ausgeschlossen.

Spannend bleibt auch die künftige Nutzung des Hotels Silber. Initiativen fordern, das ganze Gebäude für einen Lern- und Gedenkort zu nutzen, die SPD im Gemeinderat plädierte für 2000 Quadratmeter. In Regierungskreisen ist aber nur noch von der Hälfte die Rede, schließlich muss das Projekt auch finanziert werden. Das Finanzministerium soll dabei auch den Erlös für das Innenministerium im Auge haben.

Jahrelanger Kampf um jeden Quadratmeter

Dass um die Neubebauung seit inzwischen fünf Jahren verhandelt und gerungen wird, war nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass das Land auf 30.000 Quadratmeter für 1000 Bedienstete pochte. Da Breuninger seinen Standort aber vor allem durch Geschäfte, Gastronomie und ein Hotel aufwerten will, kam bei der Planung ein so massiges Bauvolumen heraus, dass Stadt und Gemeinderat dafür kein Baurecht geben wollten. Jahrelang wurde um jeden Quadratmeter gerungen, zuletzt war man bei 47.000 Quadratmetern angekommen.

Parallel dazu wurde der Ruf nach Erhalt des Hotels Silber, der ehemaligen Gestapozentrale, und einem Ausbau zu einer Gedenkstätte immer lauter. Mit dem Regierungswechsel im Land stand dann auch die politische Mehrheit dafür. Für das Gesamtprojekt bedeutete das nochmals 6000 Quadratmeter weniger, was Breuninger zuletzt die Wirtschaftlichkeit infrage stellen ließ.

Zukunft des Hotel Silbers?

Dass jetzt umgeplant werden muss, steht außer Frage. Zumal Breuninger im Erdgeschoss des Neubaus zum Karlsplatz hin mehr Einzelhandel ansiedeln will. Vom Architekturbüro Behnisch, das seinerzeit den Wettbewerb gewonnen hat, gibt es bereits alternative Planungsskizzen. Ob diese zum Tragen kommen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass man im Rathaus keine zweite Quadratmeterdebatte führen, sondern eine städtebaulich hochwertige Lösung erreichen will. "Wir wollen die richtige Dimension haben", so Matthias Hahn. Ein neuer Wettbewerb ist für den Baubürgermeister nicht zwingend, aber auch nicht ausgeschlossen.

Spannend bleibt auch die künftige Nutzung des Hotels Silber. Initiativen fordern, das ganze Gebäude für einen Lern- und Gedenkort zu nutzen, die SPD im Gemeinderat plädierte für 2000 Quadratmeter. In Regierungskreisen ist aber nur noch von der Hälfte die Rede, schließlich muss das Projekt auch finanziert werden. Das Finanzministerium soll dabei auch den Erlös für das Innenministerium im Auge haben.

Das Projekt "Da Vinci" - eine Chronik

Anfänge: Mitte 2007 ging der Breuninger-Chef Willem van Agtmael mit einer monatelang entwickelten Idee erstmals an die Öffentlichkeit. Unter dem Arbeitstitel „Da Vinci“ präsentierte er die Vision einer kompletten städtebaulichen Neuordnung des Quartiers zwischen dem Karlsplatz und dem Marktplatz, die van Agtmael zusammen mit Land und im Einvernehmen mit der Stadt realisieren wollte. „Ich muss an die Zukunft unseres Hauses denken“, sagte van Agtmael mit Blick auf die Aufwertung der Königstraße und alsbald ganz neue Geschäftsviertel beim Hauptbahnhof im Zuge von Stuttgart 21.

Pläne: Anstelle des bestehenden Innenministeriums, das Anfang kommenden Jahres sein neues Domizil an der Willy-Brandt-Straße bezieht, und des eigentlich für den Abriss frei gegebenen Hotels Silber sollte für eine dreistellige Millionensumme ein Komplex für Ministerien, ein Fünfsternehotel, Läden, Bars, Kneipen und Restaurants entstehen. Breuninger selbst, gegründet vor 130 Jahren, wollte sein Stammhaus um 35.000 Quadratmeter erweitern.

Debatte: Zwar wurde das Projekt auf politischer Ebene von Anfang an grundsätzlich begrüßt. Zugleich entbrannte aber eine Debatte über die Erhaltung des Hotels Silber, das in der Zeit des Nationalsozialismus als Gestapo-Zentrale gedient hatte – und über das Bauvolumen. Breuninger und das Land forderten 51.000 Quadratmeter Fläche, städtebaulich verträglich seien maximal 49.000, hieß es bei der Stadt. Am Ende sollten es 47.000 Quadratmeter werden. Die grün-rote Landesregierung entschied, dass das Hotel Silber nicht abgerissen wird.