Der Tunnelbau für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm beginnt offiziell: Mit einem symbolischen Tunnelanstich für die ICE-Neubaustrecke wurden die Bauarbeiten in Hohenstadt aufgenommen. Die Frau von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer stellte sich als Tunnelpatin zur Verfügung.  

Hohenstadt - Der Startschuss für den Stuttgart-21-Tunnelbau ist gefallen. Mit einem symbolischen Tunnelanschlag für die ICE-Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wurden die Bauarbeiten am Freitag in Hohenstadt (Kreis Göppingen) offiziell aufgenommen. Mit dabei: Die Frau von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), die sich als Tunnelpatin zur Verfügung gestellt hat. Neben Susanne Ramsauer nahmen auch ihr Mann und Bahnchef Rüdiger Grube an der Veranstaltung teil. Grube sagte: „Diese Neubaustrecke ermöglicht die Neuordnung des wichtigsten Bahnknotens in Baden-Württemberg und legt damit den Grundstein für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur im Südwesten.“ Seit Freitag heiße es: „Auf geht's, und zwar bergauf!“

 

Denn von nun an würden endlich die Pläne vom Skizzenpapier in die reale Umsetzung übertragen. Nach Beendigung aller Bauarbeiten im Rahmen von Stuttgart 21 würden Bahnreisende von Stuttgart nach Ulm künftig anstatt knapp 60 Minuten nur noch 30 Minuten brauchen, die Fahrtdauer von Ulm zum Flughafen Stuttgart betrage dann nur noch 29 Minuten, sagte Grube.

Ramsauer betonte die Wichtigkeit und Bedeutung des Baustarts

Bundesverkehrsminister Ramsauer betonte die Wichtigkeit und Bedeutung des Baustarts. „Wir setzen heute einen spektakulären Meilenstein, denn dieses Projekt ist nicht nur von regionaler, sondern auch von europaweiter Bedeutung und hat kontinentalen Charakter“, sagte er. Wer weniger Verkehr auf der Straße wolle, dürfe nicht gegen solche Schienenprojekte sein, betonte der Minister mit Blick auf die etwa zehn Demonstranten, die zur Baustelle gekommen waren. „Es entspricht meiner tiefen Überzeugung, dass wir hier das Richtige tun.“ Stuttgart 21 sei ein zukunftsträchtiges Projekt für die Menschen und das Land.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wünschte sich, dass die Kosten nicht mehr aus dem Ruder liefen. „So reich Baden-Württemberg auch ist, aber eine solche finanzielle Beteiligung mit 950 Millionen Euro ist eine Besonderheit und muss die Ausnahme bleiben.“ Eigentlich hätte dieser Anteil vom Bund finanziert werden müssen, betonte Hermann. Das Land habe sich aber beteiligt, damit der Bau zügig vorangehe und die Strecke rechtzeitig fertig werde. „Aber wenn diese 950 Millionen Euro verbraucht sind, dann wünschen wir uns, dass der Bund den Rest durchfinanziert.“

Die Patenschaft für den Tunnel übernahm Peter Ramsauers Ehefrau Susanne. „Ich fühle mich sehr geehrt und wünsche Ihnen, dass der Herrgott die Hand über Sie hält und Ihnen nichts passiert“, sagte Susanne Ramsauer. Der Albaufstiegstunnel Steinbühl ist 4,8 Kilometer lang. Insgesamt baut die Bahn auf dem Streckenabschnitt zwischen Wendlingen und Ulm neun Tunnel. Die Kosten für die 60 Kilometer lange Strecke entlang der Autobahn belaufen sich nach Angaben der Bahn auf nunmehr 3,26 Milliarden Euro.