Zwei Nachbarlandkreise bilanzieren das Jahr 2021 – mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Kreis Böblingen - Das Landratsamt Böblingen zieht jetzt eine Bilanz der Einbürgerungen 2021. Laut dem Landrat Roland Bernhard habe der Kreis vergangenes Jahr erstmals mehr als 1000 Personen eingebürgert – ein Rekordwert. „Die Einbürgerung ist ein ganz besonderer Schritt und ein Zeichen der Verbundenheit mit der neuen Heimat“, sagt Roland Bernhard. Die Personen, die den Schritt zur Einbürgerung 2021 vollzogen, kommen aus 81 verschiedenen Staaten. Die am stärksten vertretenen Nationalitäten waren türkische (145), rumänische (96) und syrische (88) Personen, gefolgt von Italien (83) und Griechenland (69). Aber auch aus Ländern wie Simbabwe, Aserbaidschan, El Salvador und Venezuela kommen die neuen deutschen Staatsbürger.
Andere Situation im Nachbarlandkreis
Anders stellt sich die Situation im Landkreis Ludwigsburg dar. „Die Einbürgerungszahlen sind im Landkreis Ludwigsburg seit dem Jahr 2013 relativ stabil“, heißt es dort im Integrationsbericht. In den vergangenen sieben Jahren ließen sich demnach durchschnittlich im Jahr 906 Personen einbürgern. Im Jahr 2017 hätten sich mit 987 überdurchschnittlich viele Personen einbürgern lassen, seitdem seien die Zahlen leicht rückläufig, woraus sich statistisch jedoch kein abschwächender Trend ableiten lasse. Im vergangenen Jahr waren es 859 Personen.
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Jeweils der knapp 40 Prozent in den beiden Landkreisen Eingebürgerten stammen aus Ländern der Europäischen Union; sie profitieren dadurch von der Regelung, die bisherige Staatsangehörigkeit zu behalten, also eine doppelte Staatsbürgerschaft tragen zu dürfen, heißt es in Böblingen. Die Einbürgerung mache Antragsteller zu gleichberechtigten Bürgern der Bundesrepublik Deutschland. „Dies bringe viele Vorteile mit sich“, sagt Roland Bernhard: „Deutschland ist ein freiheitliches Land mit einem funktionierenden demokratischen System. Es gibt eine unabhängige Justiz und Gewaltenteilung, der Sozialstaat steht jedem Staatsbürger in Notsituationen zur Seite und das deutsche Bildungssystem eröffnet hervorragende Entwicklungschancen.“ In Bezug auf Herkunftskontinente kommen die meisten Neubürger im Kreis Ludwigsburg aus einem Land, das dem europäischen Kontinent zugerechnet wird, gut ein Achtel hatte vor der Einbürgerung die Staatsbürgerschaft eines asiatischen Landes.
Voraussetzungen für die Einbürgerung
Eingebürgert werden können Ausländer, die seit acht Jahren in Deutschland ihren rechtmäßigen und gewöhnlichen Aufenthalt haben. Außerdem sind Kenntnisse der deutschen Sprache auf B1-Niveau sowie Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und ein gesicherter Lebensunterhalt notwendig. Zudem sollten keine Vorstrafen vorliegen. Informationen zum Verfahren und zu Voraussetzungen können bei den Landratsämtern telefonisch oder per E-Mail erfragt werden, Antragsformulare sind bei den Meldebehörden sowie auf der Webseite des jeweiligen Landratsamts erhältlich.
Mehr Informationen im Internet unter www.lrabb.de; www.landkreis-ludwigsburg.de