Frankfurt - Man stelle sich vor: eine Bausünde der Nachkriegszeit, ein Gebirgsmassiv des technokratischen Denkens, allen verhasst, aber scheinbar unabänderliche, in Waschbeton gegossene Realität, verschwindet von der Bildfläche und macht einem verwinkelten, romantischen Stück Stadt Platz, in dem die Gassen und Plätze Hinter dem Lämmchen und Hühnermarkt heißen. Was sich in Frankfurt zugetragen hat, ist ein mittleres Wunder – mindestens! Nicht nur, weil dieses überdimensionierte, mit der ganzen Traditionsverachtung der Moderne neben den Dom geklotzte Technische Rathaus aus dem Jahr 1972 tatsächlich abgerissen wurde, sondern weil die Stadtgesellschaft sich mit ihrem Wunsch nach einer Wiederkehr der Altstadt durchgesetzt hat.