Die Stadt Ostfildern hat im Stadtteil Kemnat drei Gebäude eingeweiht, in denen anerkannte Asylbewerber untergebracht werden. In den sieben Wohnungen sollen künftigen alleinstehende Männer, aber auch Familien leben.

Ostfildern - Die Stadt Ostfildern hat im Stadtteil Kemnat drei Gebäude mit insgesamt sieben Wohnungen für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen gebaut. Bis Weihnachten soll die Belegung der Häuser mit Familien, aber auch mit allein stehenden Männern aus Afghanistan, Syrien und afrikanischen Ländern abgeschlossen sein. Das Projekt in der Hagäckerstraße hat nach Angaben der Stadtverwaltung 1,8 Millionen Euro gekostet.

 

Die Pläne für das Gebäudeensemble musste die Stadt nicht selbst erstellen lassen. Sie konnte diese vom Kreis Esslingen abkaufen, weil dieser sie zunächst als Erstunterkünfte hatte entwerfen lassen. Doch aufgrund zurückgehender Aufnahmezahlen war die Kapazität nun nicht mehr benötigt worden. Ursprünglich waren für den Bau der Wohnungen und des Büro- und Verwaltungsbereichs Kosten von 2,3 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Laut dem Oberbürgermeister Christof Bolay leben alle künftigen Bewohner „seit mindestens zwei Jahren in Ostfildern, kennen die Stadt und haben erste Kontakte geknüpft“.

Auch ein Notfallzimmer wird eingerichtet

Unter anderem ziehen in die sieben Wohnungen eine Wohngemeinschaft mit neun Männern aus dem Irak ein. Sie hätten bereits in Scharnhausen zusammengelebt. Sechs von ihnen arbeiten laut einer Mitteilung aus dem Rathaus in Voll- oder Teilzeit und beherrschten die deutsche Sprache. Außerdem gründe sich eine Wohngemeinschaft mit vier Paaren unterschiedlicher Nationalitäten. Im dritten Haus kommen zwei sieben- und achtköpfige Familien aus Syrien und Afghanistan unter. Weiter gibt es einen Gemeinschaftsraum für ehrenamtliche Helfer und Räume für eine Sozialarbeiterin, die dort Sprechstunden oder Beratungen anbieten wird. In diesem Bereich gibt es zudem ein Notfallzimmer, in dem Flüchtlinge in Ausnahmesituationen kurzfristig eine Bleibe finden können.

Laut Jörg Berrer vom städtischen Bürgerservice sollten die Bewohner nach einem Jahr die Unterkünfte in der Hagäckerstraße wieder verlassen und eigene Bleiben für sich finden. Doch sei das aufgrund des leer gefegten Wohnungsmarktes häufig „problematisch“, weshalb der Aufenthalt gegebenenfalls verlängert werde. Laut dem Flüchtlingsaufnahmegesetz müssen die geflüchteten Menschen für drei Jahre in Ostfildern bleiben. Die Bewohner, die über ein Einkommen verfügen, müssen sich laut Jörg Berrer an der Miete für die Unterkunft beteiligen. Das seien pro Person etwa 200 Euro monatlich.