Das Museum im Hirsch in Remshalden-Buoch feiert sein 30-jähriges Bestehen – mit einer Sonderausstellung über den Maler Karl Fuchs, dem bereits die allererste Schau gewidmet war.

Remshalden - Dass sich die 64. Sonderausstellung dem Zeichner und Maler Karl Fuchs widmet, passt gleich in mehrfacher Hinsicht zum 30-jährigen Bestehen des Museums im Hirsch. „Unsere allererste Sonderausstellung hat sich schon mit ihm befasst“, erläutert Christel Fezer, die Vorsitzende des Heimatvereins. Außerdem hat Karl Fuchs zwar nur sieben Jahre, von 1900 bis 1907, in Buoch gelebt. Aber diese kurze Zeit hat gereicht, um eine tiefe Verbundenheit zu dem Dorf auf der Höhe herzustellen. „Die Familie ist zwar dann nach Esslingen gezogen, aber Karl Fuchs hat trotzdem sein Haus in Buoch behalten und ist immer wieder hierhergekommen“, berichtet Christel Fezer.

 

Die Bilder aus Buoch sind die besten, findet sein Enkel

Warum? Diese Frage wird wohl nie ganz beantwortet werden können. Einen Erklärungsansatz liefert sein Enkel Thomas Fuchs: „Ich finde, dass die Werke, die in Buoch entstanden sind, seine besten sind. Wahrscheinlich weil er hier zum Spaß malen konnte – und später musste er es, um Geld zu verdienen.“ Und auch später sei Karl Fuchs immer wieder gerne zum Malen nach Buoch gekommen. Manche Motive des Dorfs gebe es aus jeder möglichen Perspektive, in jeder Jahreszeit.

Thomas Fuchs hat für die Ausstellung aus dem umfangreichen Nachlass seines Großvaters vor allem Zeichnungen ausgewählt. Als Motiv diente Karl Fuchs alles, was ihm unter den Bleistift kam: Landschaften, Tiere und immer wieder Menschen. Seine eigenen sechs Kinder, der Hausarzt, die Haushälterin von Eduard Hiller, der Kapitän des Schiffes, das ihn für einen mehrmonatigen Aufenthalt nach Afrika gebracht hat. Ausgestellt wird aber auch die Fahne des Gesangsvereins, denn die darauf abgebildete Ansicht von Buoch stammt ebenfalls von Karl Fuchs.

Postkarten als Einnahmequelle

In einigen Vitrinen zeigt der Heimatverein schließlich die Arbeiten, mit denen Karl Fuchs seinen Lebensunterhalt bestritten hat. „Zum einen hat er die Oberamtsbeschreibungen des Königreichs Württemberg illustriert“, sagt Christel Fezer. Zudem hat der gebürtige Stuttgarter unzählige Postkartenmotive gestaltet: Ludwigsburg, Fellbach, Esslingen – und natürlich immer wieder Buoch. Zum markanten Ortsbild hat der Zeichner übrigens selbst beigetragen. „Er hat vier Häuser in Buoch entworfen“, erzählt Thomas Fuchs. Darunter ist nicht nur das Gebäude an der Steinacher Straße, das sich noch im Familienbesitz befindet, sondern auch das berühmte Haus mit Turm.