Die Künstlerin Susanne Mang stellt ihre Werke unter dem Titel „Art of SuSonne“ bis Ende Februar im Café Moulu aus.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

S-West - Vor rund zwei Jahren ging das kuschlige Café Moulu eine kreative Liaison mit der Kunstgalerie Art & Antik aus Stuttgart-Ost ein, seitdem finden regelmäßig Ausstellungen im Wohnzimmer des Westens statt, ab sofort sollen sie monatlich wechseln. Außerdem wurde die Vernissage erstmals in den Tag hinein verlegt. Das gefällt Café-Chef Erdal Cakir besonders gut. „Die Gäste haben sich plötzlich mitten in einer Vernissage wiedergefunden, der Überraschungseffekt hat ihnen gut getan“, freut sich der Gastronom, dem es ein Anliegen ist, Künstler zu unterstützen. „Ich will ihnen einen Ort bieten, wo sie ihre Kunst zeigen können.“

 

Gut, dass Sarah Haberkern von Art & Antik viele Künstler kennt und so auch Susanne Mang, die bei ihr im November letzten Jahres bereits Kunstwerke präsentierte, ans Moulu vermittelten konnte. „Bei Susanne habe ich gleich gedacht: Ihre Bilder passen ganz gut ins Moulu. Es ist freundliche Kunst, die der Laie direkt aufnehmen, sehen und verstehen kann – außerdem wohnt sie hier in der Nähe“, erklärt Sarah Haberkern.

Die Künstlerin will übliche Sehgewohnheiten durchbrechen oder irritieren

Da kann Mang nur beherzt zustimmen, der Stuttgarter Westen hat es ihr angetan. Der Feuersee sei quasi ihr Garten. „Dort sitze ich sehr oft, um zu entspannen, außerdem taucht die Johanneskirche in vielen meiner Fotografien auf“, sagt die Kunstlehrerin, die schon immer gern malte. Von Tübingen aus, wo sie aufwuchs, führte ihr Weg sie über die private Kunstschule in Reutlingen an die PH nach Heidelberg, wo sie auf Lehramt Kunst und Mathe studierte. Warum das für die Künstlerin gut zusammenpasst, ist schnell erklärt.

Ihre Leidenschaft sind Spiegelungen. „Mir macht es besonders großen Spaß die übliche Sehgewohnheit zu irritieren, also unsere optische Wahrnehmung. Spiegelbilder gefallen mir deshalb so gut, weil sie oft auch verzerrt und verrückt sind, das sieht witzig aus“, sagt Susanne Mang, die sich in dem Zusammenhang nicht selten schon die Frage gestellt hat: „Was ist die Realität und was das Abbild?“

Seit mehr als zehn Jahren widmet sie sich also dem Thema Spiegelungen und wagt sich auch mal poetisch an die Sache heran. „Wenn man die Malereien an der Wand hinten links betrachtet, da ist unter anderem eine Frau mit einem Schmetterling im Haar zu sehen – die Schöne, angelehnt an die Frage: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Es seien Selbstporträts von Mang, sie zeigen ihre Träume, Wünsche, zum Beispiel mal auf einem Elefanten zu reiten.

Malen ist für sie quasi wie Yoga – Entspannung pur!

Neben ihrem Job als Lehrerin malt die gebürtige Tübingerin so oft sie kann. Es sei ein kreatives Innehalten. „Dabei kann ich Energie tanken, reflektieren, was ja auch eine Form von Spieglung ist – die Selbstspiegelung, in den Bildern verarbeite ich mich und meine Umwelt. Ich entwickle mich weiter, tauche ein, wünsche mich in die Ferne.“ Spiegelungen ziehen sich durch Mangs Leben und ihre Kunst.

Im Moulu sieht Mang ihre Werke bestens aufgehoben, die Location würde gut zu ihr passen. „Das Café ist sehr gemütlich.“ Das freut auch Haberkern, die sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht hat. „Nicht jede Kunst eignet sich gleich gut für Cafés und Außenlocations“, betont sie. Ihr Anliegen ist es, dass etablierte Künstler genauso wie junge Talente in der Stadt Raum für ihre Kunst bekommen – bei ihr im Art & Antik oder in Außenlocations. „Künstler, die ich vertrete, vermittle ich nach Außen, damit sie gesehen werden.“

Und Cakir freut’s: „Etablierte Künstler genauso wie Neulinge stellen bei mir im Café ihre Werke aus - diese kunterbunte Mischung gefällt mir richtig gut.“