Die beiden Künstler Julia Wenz und Wolfgang Neumann stellen von 26. März an zusammen in der Q-Galerie Schorndorf aus. Trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweisen gibt es in ihren Werken viele Gemeinsamkeiten zu entdecken.

Schorndorf - Ein kleines Wagnis ist die Konzeption der Ausstellung „trap-smash-trap“ schon gewesen. Der Waiblinger Wolfgang Neumann ist Maler und Zeichner. Auch Julia Wenz hat Malerei studiert – aber bereits kurz nach dem Abschluss hat die Stuttgarterin festgestellt, dass ihr Ding eigentlich das Dreidimensionale ist.

 

Die beiden Künstler kennen sich vom Studium an der Kunstakademie Stuttgart, schätzen sich und haben verfolgt, was der jeweils andere so macht. Irgendwann entstand die Idee einer gemeinsamen Ausstellung in der Schorndorfer Q-Galerie. Auch, weil die Materialien zwar unterschiedlich sind, aber sich beide gerne bunt und detailreich ausdrücken und mit Humor an Situationen herangehen. „Das ist für mich das erste Mal, dass ich mit einem Maler zusammenarbeite“, sagt Julia Wenz, die durchaus gespannt war, ob das funktioniert: „Bilder haben einen klaren Rahmen – und bei mir ist der ganze Raum der Rahmen.“

Mehr Querverweise als anfangs gedacht

In der Vorbereitung haben sich die beiden Fotos ihrer aktuellen Arbeiten geschickt und sich über gemeinsame Themen ausgetauscht. „Beim Aufbau haben wir festgestellt, dass es sogar noch viel mehr Querverweise gibt, als wir dachten“, sagt Julia Wenz.

In einer Wand der Galerie stecken Dartpfeile, verziert mit Straußenfedern, gestoppt auf dem Weg zum Ziel. So wie die beiden Kinder in dem Bild von Wolfgang Neumann, das unter den Dartpfeilen hängt: Sie stehen vor der verschlossenen Tür eines Ladens, blicken nach innen. „Fly“ steht auf einem Aufsteller neben ihnen.

Runde Bilder und bearbeitete Radkappen

An einer anderen Wand hängen runde Bilder von Wolfgang Neumann. „Er hat mir gesagt, dass er gerade mit diesem Format arbeitet und da konnte ich auch etwas beisteuern“, sagt Julia Wenz. Die 45-Jährige hat verschiedene Radkappen mitgebracht. „Diese habe ich am Straßenrand gefunden, verändert, abfotografiert und dann auf Plakatmaterial gedruckt“, erläutert Julia Wenz ihre Arbeit. „Ich spiele gerne, verändere Motive gerne komplett.“

Mit verschiedenen Fanschals hat sie sich in einer anderen Arbeit beschäftigt: „Diese gibt es mittlerweile nicht nur im Fußball, sondern auch von Parteien oder sogar von Meiers Weltreisen. Da hat sich die Kultur verändert“, sagt Julia Wenz. Daneben: ein Bild von Wolfgang Neumann, das nicht nur in ähnlichen Farben gehalten ist, sondern sich mit der Veränderung der Kultur beschäftigt – genauer mit der Kultur der politischen Talkshow.

In allen Werken gibt es für die Besucher viel zu entdecken

Manchmal muss man genau hinschauen, um Querverweise zwischen den Künstlern zu finden. Unterhalb eines Bildes mit Fischen hat Julia Wenz eine kleine Installation aufgebaut: Schwimmer zum Angeln hat sie so auf einen Spiegel gelegt, dass diese – entsprechend angeleuchtet – Fischformen an die Wand werfen. „Es gibt bei Wolfgangs Bildern und auch bei meinen Sachen viel zu entdecken. Es passiert viel, aber die Besucher sollen sich ja auch Zeit lassen, wenn sie durch die Ausstellung spazieren“, sagt Julia Wenz.

Das Rahmenprogramm der Ausstellung

Workshop: Bei dem Workshop „goya goes yoga“ mit Julia Wenz am 7. April werden von 18 bis 21 Uhr in der Galerie Yogamatten ausgerollt und Stifte gezückt: Aus verschiedenen Positionen heraus wird direkt auf die Matte gezeichnet. Die Anmeldung läuft über die VHS Schorndorf, der Workshop kostet 20 Euro (Material). Den Workshop gibt es auch für Kinder, und zwar am 6. April von 12 bis 15 Uhr.

Konzert: Wolfgang Neumann ist nicht nur Maler, er macht auch Musik. Das Ludwigsburger Trio Art-Attacke macht deutschen Alternativ-Pop und tritt am Samstag, 14. April, in der Galerie auf. Beginn ist 18.30 Uhr.