Räume – mal physikalisch, mal virtuell. Fünf Studierende der Stuttgarter Kunstakademie stellen in der Ludwigsburger Karlskaserne aus – und die Werke sind nicht so beliebig wie der Ausstellungs-Titel erahnen lässt.

Ludwigsburg - Der Titel der neuen Gruppenausstellung in der Ludwigsburger Karlskaserne lässt Beliebigkeit befürchten: „This and that and if the room were.“ Dass es trotzdem nicht nur Dies und Das zu sehen gibt, ist der Kunststudentin Eva Menschel zu verdanken, die nicht nur eigene Werke zeigt, sondern die gesamte Schau im Auftrag der Kunstschule Labyrinth kuratiert hat. Sie hat Studierende der Stuttgarter Kunstakademie eingeladen, die zum Thema Raum arbeiten. So sind die jetzt im einstigen Pferdestall ausgestellten Werke zwar so vielfältig wie die Techniken – das reicht von Installationen über Fotografien, Objekten, Grafiken zu Videos – aber die Idee des Raumes gerät nie aus dem Blick. Mal anschaulich, mal gedankenschwer: Die Fragestellungen der fünf Künstler überraschen.

 

„Warum interessieren wir uns für Dinosaurier?“ fragt zum Beispiel Jonas Monib. „Wir investieren viel in Ausgrabungen, aber eigentlich spielen sie doch keine Rolle mehr.“ Der wissenschaftliche Ertrag sei gering, glaubt der Kunststudent. Vielleicht habe es damit zu tun, dass die Dinosaurier einmal den Planeten beherrscht haben, so wie der Mensch jetzt. Monib haben solche Gedanken dazu angeregt, flache, bunkerartige Räume zu schaffen, aus denen sich schuppige Metallwülste herausschlängeln. „Für mich sind das Dinosaurier“, erklärt der Künstler. Die zentrale Frage laute für ihn: Was wird aufbewahrt und was möchten die Menschen lieber vergessen? Alle Spuren finden sich im Raum, aber nicht alle sollen auch geborgen werden.

Stadtlandschaft aus dem Computer

Florian Model geht nur scheinbar analog zu Werk: Er hat zwei Segel gespannt, die er auf gebogene Metallröhren aufgezogen hat. Doch was zunächst wie ein anthrazitfarbenes Tuch aussieht, besteht aus Aluminium und ist mit einer Art Stadtlandschaft bedruckt. Aber natürlich ist alles sehr viel komplizierter: Um die vermeintliche Stadtlandschaft zu schaffen, hat der Künstler mehrmals die Dimensionen gewechselt – von der planen Fläche in die 3-D-Animation und wieder zurück.

„Die fünf Kunststudenten haben ihre Arbeiten für den Ausstellungsraum der Karlskaserne konzipiert“, sagt Heike Grüß, die an der Kunstschule Labyrinth für die Bildende Kunst zuständig ist. Das Zentrum des Raums jedenfalls beherrscht eine Installation von Eva Menschel. Sie hat aus Wachs eine Art Brunnen gebaut, in dem tatsächlich Wasser sprudelt.