Im Museum Ritter in Waldenbuch eröffnen am Samstag, 14. Oktober, zwei neue Ausstellungen. Der Künstler Jacob Dahlgren ist zum ersten Mal in einer Einzelausstellung zu sehen. Und selbst tätig werden dürfen die Besucher sogar auch.

Waldenbuch - Wieder einmal bringen die Arbeiten in den beiden neuen Ausstellungen im Museum Ritter in Waldenbuch die Besucher zum Staunen und Nachdenken. Im Erdgeschoss schafft dies der schwedische Künstler Jacob Dahlgren, während es im Obergeschoss in den Arbeiten von sieben Künstlern um die Verwendung verschiedener Materialien geht, die darin einen völlig neuen Charakter erhalten. „Beide Ausstellung harmonieren miteinander und ergänzen sich“, ist Unternehmerin und Museumsstifterin Marli Hoppe-Ritter überzeugt.

 

„Mit Jacob Dahlgren können wir den Besuchern einen ungewöhnlichen Künstler vorstellen“, freut sich die Kunstsammlerin. In der Tat sind die Arbeiten des Schweden außergewöhnlich. Seine Werke entstehen aus in Massenproduktion hergestellten Alltagsgegenständen – Kleiderbügel zum Beispiel oder Bleistifte – und erhalten eine völlig neue Ästhetik, weshalb diese Ausstellung auch „Quality through Quantity“ heißt. Bevorzugtes Formenelement Dahlgrens sind Streifen, die zu seinem Alltag geworden sind, den er auch im Internet und den Sozialen Medien auslebt.

Licht und Schatten tanzen, Plastiken schwingen

Der Schwede trägt grundsätzlich Streifen-T-Shirts und macht sich mit seinen Arbeiten selbst zu einem Teil seiner Kunstwerke. Im übertragenen Sinne fällt Dahlgrens Wandinstallation „I, the World, Things, Life“ aus dem Rahmen, bei der er 310 Dartscheiben an einer Wand des Museums befestigt hat und den Betrachter damit visuell herausfordert und auch zum Mitmachen animiert: Man darf selbst Pfeile auf die Scheiben werfen.

Im Obergeschoss des Museums sind rund 50 Werke aus der Sammlung von Marli Hoppe-Ritter zu sehen. „Von Alu bis Zement“, ist der Titel, unter dem Bilder, Plastiken und Objekte von sieben namhaften Künstlern zusammengefasst sind. Zu ihnen gehören Werner Bauer, der Licht mit verschiedenen Folien modelliert, sowie Klaus Staudt, der Licht und Schatten zum Tanzen bringt.

Im großen Saal werden die farbigen Bildreliefs Imi Knoebels präsentiert, während Günther Umberg mit Farbflächen arbeitet. Einen ganz anderen künstlerischen Ansatz verfolgt Martin Willing, dessen Plastiken aus verschiedenen Metallen zum Schwingen gebracht werden können, wobei sich deren strenge Form auflöst.

Peter Weber faltet verschiedene Stoffe und lässt damit neue geometrische Strukturen entstehen. Und Reiner Seliger schließlich beschäftigt sich mit gewöhnlichen Materialien wie etwa Kreide oder Zementstücken und verleiht diesen eine völlig neue, ungemein ästhetische Anmutung.