Der Junior ist da und er sieht aus wie der Senior. Die Schocken-Betreiber haben eine neue Bar aufgemacht. Und das eigentlich direkt ums Eck. 

Stuttgart- Seit gut zehn Jahren ist das Schocken eine Bank im Stuttgarter Nachtleben und musste sich trotz wachsender Konkurrenz noch nie Sorgen machen über ausbleibende Gäste. Egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wind und Wetter, auf den zwei Floors ist immer etwas gebacken. Manche meinen sogar, gerade die untere Beatbox wäre der perfekte Raum in Stuttgart. Auch das etwas, sagen wir, kontrastreiche Programm links und rechts vom Schocken, namentlich das proTON und das Toy / City Department scheint niemanden abzuhalten.

 

Ralf Bauer, einer der Betreiber des Schockens, schaut deswegen gelassen auf das knallbunte Quartier, wo am Wochenende feierwütige Studenten, zuckende Raver und aufgetackelte Mädels wie aus einem US-HipHop-Video entsprungen aufeinander treffen. Es sei auch eben gerade eher entspannt im Gegensatz zu früher, meint er auf die Nachfrage, wie es in dem manchmal auch verschrieenen Eck abgeht. „Natürlich kommt es auch manchmal zu unschöneren Szenen“, sagt er, „aber so ist das nun mal mit vier Läden an so einem kleinen Platz. Krasser ist das nicht geworden, eher besser.“

Der Junior darf rauchen

Vier Läden? Yep, seit kurzem sind es vier. Ralf Bauer und seine Kollegen haben sich das ehemalige Café Unverdruß rechts vom proTON und unter der C&A-Passage gekrallt, in eine schnuckelige Kneipe verwandelt, einfachhalber Junior getauft und ein wenig so angezogen wie den Senior. Der schwarz-violette Schocken-Style ist sofort ersichtlich. Die gepolsterte Bar trumpft neben Cocktails und Longdrinks mit guten Weinen auf, die man auf der kleinen Mini-Tribüne genießen kann. Schick gemacht alles in allem.

„Wir waren gleich begeistert, das zu übernehmen. Als Ergänzung zum Schocken ist das super, man hat dadurch noch mal eine zusätzliche Fläche, die man bespielen kann“, freut sich Ralf Bauer. Das Junior hat ebenfalls eine kleine Außenfläche und außerdem darf im Gegensatz zum Schocken im Junior geraucht werden.

Während sich das Schocken zum einen als Konzertlocation einen Namen gemacht haben und hier schon etliche Acts spielten bevor sie groß wurden (z.B. Gossip oder Deichkind) und auf der anderen Seite der gängige Partyalltag tobt, stehen im Junior andere kulturelle Aspekte auf dem Programm: „Angedacht ist ein Doku-Abend (mit interessanten Dokumentationen), ein Elvis-Abend mit entsprechenden Drinks, Cocktails, Musik und Filmen, natürlich wird auch Soul eine grosse Rolle spielen, außerdem ist z.B. ein Singer/Songwriter/Country Abend geplant.“ Und noch vieles mehr. Gerade steckt der Junior noch mitten in seinem ersten ersten EM-Fieber. Aber dann.