Wer Hindernisse wie in der Fernsehshow überwinden will, kann sich jetzt in Waiblingen beweisen: Dort wartet ein neuer Kletterparcours. Der Juniorchef der Anlage dürfte Fans der TV-Sendung bekannt vorkommen.

Waiblingen - Am Freitagabend werden sich 27 Finalisten das letzte Mal durch den Parcours der RTL-Show „Ninja Warrior Germany“ kämpfen und dabei ihre Griffkraft, ihre Kondition und ihren Gleichgewichtssinn beweisen. Aus der Region sind gleich vier Kandidaten dabei: die Stuttgarter Brüder Moritz und Philipp Hans sowie die Brüder Karim und Yasin El Azzazy, die in Fellbach beziehungsweise Murr leben. Wer sich selbst einmal durch die Hindernisse eines Ninja-Parcours kämpfen möchte, der muss nicht von einem Fernsehauftritt träumen, sondern bekommt jetzt im Rems-Murr-Kreis auch als Einsteiger die Gelegenheit dazu.

 

Der Parcours stammt von der selben Firma wie jener bei Ninja Warrior

Das Familienunternehmen Active Garden, das seit 18 Jahren eine Kletter- und Boulderhalle in Korb betreibt, hat am vergangenen Wochenende eine zweite Halle in Waiblingen eröffnet. Dort gibt es nicht nur die Möglichkeit, auf mehr als 1000 Quadratmetern zu bouldern, sondern dort ist zudem ein Ninja-Parcours des selben Herstellers aufgebaut, der auch die Fernsehshow bestückt. Am Ende wartet sogar ein Buzzer, nur Wassergraben sucht man vergeblich – stattdessen zeigen rote Matten an, wo man besser nicht landen sollte.

„Parcours in dieser Größe gibt es sonst nur in Erlangen und Münster“, sagt Kim Marschner. Er kennt sich aus: Der Sohn der Active-Garden-Inhaber Ingrid und Timo Marschner hatte es im vergangenen Jahr ebenfalls als Top-Favorit bis ins Finale der Show geschafft. „Dieses Jahr habe ich mich leider bei der Qualifikation verletzt“, erzählt der 21-Jährige. Dass er wieder in Form ist, zeigt er bei einer kleinen Vorführung. Unglaublich mühelos sieht es aus, wenn sich Kim Marschner durch den Hangelparcours schwingt, die Himmelsleiter nach oben klettert, unter einem Netz hängt oder mit den Stangen der „Flying Bars“ von Station zu Station fliegt.

Kim Marschner war im Jahr 2018 im Finale der Fernsehshow

„Dabei ist das so brutal schwer“, sagt ein junger Mann, der beeindruckt zuschaut und sich danach selbst an den Parcours wagt. „Das ist eine gute Ergänzung zum Bouldern“, findet er. Für Kim Marschner ist es vor allem der Spaß, der ihn zu Ninja Warrior Germany gebracht hat. „Wenn ich bei Kletter- oder Boulderwettkämpfen bin, dann bin ich deutlich ehrgeiziger, das ist ja quasi mein Beruf“, sagt der Schorndorfer, der als Kletterer im Nationalkader ist, am Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft in Hilden startet und in den vergangenen Monaten an vielen Boulder-Weltcups teilgenommen hat.

Irgendwann aber, so ist der Plan, soll er ganz in den elterlichen Kletterhallenbetrieb einsteigen. „Wir haben die Investition schon für die nächste Generation gemacht, da soll es einmal eine Übergabe geben. Es war immer ein Traum vom Kim, eine eigene Boulderhalle zu haben“, sagt seine Mutter. Und schließlich sei die Korber Halle – obwohl diese bereits über fünf verschiedene Boulderbereiche verfüge – zu klein geworden. „Das Bouldern boomt total“, erzählt Ingrid Marschner. Warum? „Weil es kommunikativer ist als Klettern, wo einer unten sichert und der andere oben ist“, findet sie, die beobachtet hat, dass die Boulderwand mittlerweile für viele das Fitnessstudio ersetzt und die meisten erst übers Bouldern zum Klettern kommen. „Bouldern ist viel einfacher, man braucht kein Seil, keinen Gurt, kann einfach loslegen“, meint Kim Marschner.

Wer alleine wie ein Ninja klettern will, muss mindestens 16 Jahre alt sein

Noch nicht fertig ist ein weiterer Bereich, in welchem Yogakurse stattfinden sollen. „Das ist eine optimale Ergänzung – für die Beweglichkeit und auch um die Konzentrationsfähigkeit zu trainieren“, sagt Ingrid Marschner. Bei der Eröffnung allerdings, da haben sich die allermeisten vor allem für den Ninja-Parcours interessiert. „Wir sind total überrannt worden“, sagt Chefin Ingrid Marschner.

Junge Fans der Fernsehshow und ihrer Ninja-Helden müssen sich jedoch etwas gedulden: Erst ab 16 Jahren darf der Parcours genutzt werden, für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren gibt es spezielle Kurse. „Die Abstände sind nicht wirklich kindgerecht“, sagt Ingrid Marschner. Zudem sei die Verletzungsgefahr groß. Auch wenn es noch so mühelos aussieht.