Wie ist es denn grundsätzlich um den Zustand der städtischen Gebäude bestellt? Gibt es einen großen Sanierungsbedarf – und wo sind die Stolperfallen?
Wie in den meisten Städten auch, gibt es natürlich einen Sanierungsbedarf. Aber ich finde ihn nicht übermäßig groß im Vergleich zu anderen Kommunen. Ich glaube, da war man schon relativ fleißig, etwa bei den Kindergärten. Auch bei den Schulen ist L.-E. schon ganz gut dabei. Aber es gibt noch die ein oder andere Schule, die einer energetischen Sanierung bedarf. Aber auch andere Liegenschaften müssen saniert werden: Hallenbad, Filderhalle, Krematorium sind hier zuvorderst zu nennen. Es gibt also viel zu tun.
Bei Sanierungsprojekten kommt automatisch immer auch der strenge Brandschutz hinzu. Übertreibt es der Gesetzgeber mit der Regulierung?
In der Tat hat man oft diesen Eindruck. Ich sehe allerdings den Gesetzgeber hier nicht unbedingt als Urheber, sondern die Ansprüche der Menschen etwa an die Stadt, deren große Klagefreudigkeit und die zwanghafte Suche nach einem Schuldigen. Brandschutz wie auch andere Sicherheitsthemen können dann Maßnahmen zur Folge haben, die teuer und nicht selten auch scheußlich anzusehen sind.
Sind Einzelprojekte die einzigen Spielräume für eigene Ideen einer Bürgermeisterin oder gibt es auch Raum für große Visionen?
Als Baubürgermeisterin hat man auf jeden Fall Spielräume. Man muss aber natürlich gut mit der Stadtspitze und mit dem Gemeinderat zusammenarbeiten. Alleingänge wären da sicher schwierig – und die habe ich auch nicht vor.