Leinfelden-Echterdingen muss sich auch positionieren – nicht nur beim Lärmschutz, sondern auch in Verkehrsfragen. Können Sie schon sagen, wie Sie sich bei diesem Thema aufstellen wollen?
Das Verkehrsthema wird für mein Dezernat die große Aufgabe für 2014 sein. Ohne zu viel zu verraten: Die Stadt befindet sich von der Belastung her in einer besonderen Situation, allein schon durch ihre dezentrale Struktur. Die trifft alle hier in der Stadt. Alternativangebote für den Binnenverkehr zu finden, wird eine der großen Herausforderungen einer Mobilitätsstrategie sein, die ich im ersten Halbjahr mit meinen Mitarbeitern entwickeln will.
Spielt die Fortschreibung des Lärmaktionsplans dort auch mit hinein?
Wir werden den Lärmaktionsplan dabei im Bewusstsein haben müssen. Aber die Mobilitätsstrategie ist schon eine eigene Geschichte, die sich nicht allein auf Lärmschutz fokussiert.
Ist Leinfelden-Echterdingen bei der städtebaulichen Entwicklung auf dem richtigen Weg oder müssen Sie das Steuer herumreißen?
Ein totales Umsteuern halte ich nicht für notwendig, aber eine leichte Umlenkung schon. Für die Ausgestaltung und die Funktionalität der jeweiligen Ortsmitten und letztlich für die Identität der Stadtteile kann man schon noch etwas tun. Es gibt Planungen, die ich dahingehend modifizieren möchte. Bedarf sehe ich in Leinfelden. Der Neue Markt und die „gesellschaftliche Ortsmitte“ beim Rathaus sind Bereiche, die heute kaum miteinander verbunden sind. Mein Ziel ist, diese Bereiche miteinander zu verknüpfen, nicht nur in der Optik, sondern eben auch funktional, um damit der Stadtmitte mehr Stärkung zu geben. Die S-Bahn-Station macht ja zum Beispiel eine große Geste, und dann kommt da eigentlich nichts. Korrekturbedarf sehe ich zum Teil aber auch in Stetten und Musberg. Wir müssen versuchen, Einrichtungen, Einzelhandel und Dienstleistungen konzentriert in den Ortsmitten anzubieten. Wenn sich die Nutzungen gegenseitig befruchten können, hat auch der Einzelhandel eine Chance.