Beim Date zahlt der Mann. Dieses Klischees bedient sich der Dating-Trend „Sneating“, bei dem die Frau nur darauf aus ist, zum Essen eingeladen zu werden. Was Mann deswegen wissen sollte.

Stuttgart - Der neue Italiener um die Ecke sieht einladend aus, doch die Preise haben es leider in sich. Was liegt also näher, als sich schnell einen Verehrer zu angeln und schick ausführen zu lassen? Genau darum geht es nämlich bei der Dating-Masche „Sneating“. Das Interesse an einer Person wird nur vorgespielt und stattdessen strategisch eingefädelt, dass der Mann am Ende die Rechnung übernimmt.

 

Der Begriff „Sneating“ setzt sich aus den beiden englischen Wörtern sneaking und eating zusammen und bedeutet übersetzt so viel wie „hinterlistig essen“. Also einmal die Karte rauf und runter bestellen und den Mann danach nie wieder sehen. In Zeiten von Tinder, Lovoo und Co. dürfte es ein Leichtes sein, diese Masche sogar mehrmals wöchentlich durchzuziehen und sich so kostenlos von Verehrer zu Verehrer beziehungsweise von Restaurant zu Restaurant durchzufuttern. Mit Respekt, Anstand und Frauenpower hat das allerdings nicht viel zu tun.

Wie fies ist das Date-Schnorren?

„Sneating ist sicherlich nicht das Schlimmste, was man tun kann. Unschön ist es aber dennoch, da ganz unterschiedliche Erwartungen aufeinander prallen und eine Person mit den Gefühlen der anderen vorsätzlich spielt für den eigenen Vorteil“, erklärt Dating-Experte Eric Hegmann. Ein solches Verhalten könne Menschen, die ehrlich auf Partnersuche seien, durchaus frustrieren. Einmal Gesneatete könnten misstrauischer auf das nächste Date gehen. „Solche Trends sind für eine erfolgreiche Partnersuche problematisch, da Optimismus und Mut zur Liebe grundsätzlich dazu gehören“, warnt Hegmann.

Sneating mehr Schein als Sein?

Anders als in den USA herrsche in Deutschland nicht mehr die Erwartungshaltung vor, dass der Mann zwangsläufig für die Rechnung des Dates aufkomme. Vielmehr stehe hierzulande ein Café-Besuch oder Spaziergang beim ersten Date an. Das würde sich für Sneater eher weniger lohnen. Eine Online-Befragung durch Parship zeigt außerdem, dass die Finanzen beim ersten Date durchaus ähnlich gelagert sind: 36,6 Prozent der Befragten bevorzugen beim ersten Date getrennte Kassen. Nur knapp 30 Prozent denken, dass der Mann für das Essen aufkommen sollte.