Exklusiv Drei Unternehmen aus der Region finanzieren den Betrieb des Sonderflughafens Lahr. Der Europapark Rust, der Tunnelbohrmaschinenhersteller Herrenknecht und das Sanitärunternehmen Hansgrohe aus Schiltacht haben eine neue Gesellschaft gegründet.

Lahr - Der Flugplatz in Lahr (Ortenaukreis) wird ab dem 1. Oktober von der neu gegründeten Lahrer Flugbetriebs GmbH & Co. KG betrieben. Diese Gesellschaft wird finanziert vom Tunnelbohrmaschinenhersteller Martin Herrenknecht (Schwanau), dem Freizeitpark Europapark (Rust) und dem Sanitärunternehmen Hansgrohe (Schiltach). Der Lahrer Oberbürgermeister Wolfgang Müller sieht einen „historischen Moment“, weist aber vorsorglich darauf hin, dass der Sonderflugplatz erst dann gerettet ist, „wenn es gelingt, das enorme Potenzial des Flughafens zu entwickeln und einen wirtschaftlich funktionierenden Betrieb aufzubauen“.

 

Bisher haben dies alle bisherigen Betreiber nicht geschafft. Der letzte, die britische Gesellschaft Integeral, hatte die Anteile an der Black Forest Airport Lahr GmbH (BFAL) im Juni 2012 übernommen und meldete im Januar 2013 Insolvenz wegen Überschuldung an. Integeral plante angeblich eine Fluglinie nach Westafrika. Die vorherige Eigentümerin der BFAL, die australische Firma Babcock & Brown wurde 2009 liquidiert.

Neue Gesellschaft ermöglicht Flugbetrieb

Nach der diesjährigen Insolvenz der BFAL hat die Stadt Lahr die flugrechtlichen Genehmigungen und das Anlagevermögen des Flugplatzes aus der Insolvenzmasse aufgekauft, das Gelände gehört ihr bereits. Das Regierungspräsidium Freiburg als zuständige Behörde gab der Stadt und dem Interimsfinanzier Herrenknecht eine Frist bis zum 30. September, um Voraussetzungen für einen geordneten Flugbetrieb wiederherzustellen. Mit der jetzigen Beauftragung der neuen Gesellschaft sei dies möglich, betont der Lahrer Oberbürgermeister.

Die Unternehmen Herrenknecht und Hansgrohe nutzen den Flugplatz für Geschäftsflüge, der Europapark könnte die eingeschränkte Passagierlizenz für Parkbesucher in Anspruch nehmen. Diese war zwar als zweites Standbein angepeilt, aber nie umgesetzt worden. Der Flugplatz an der A 5 zwischen Freiburg und Offenburg war zuvor Fliegerhorst der kanadischen Luftstreitkräfte in Deutschland. Er ist zugelassen für Flugzeuge und Hubschrauber bis zu 20 Tonnen Startgewicht.