In Tübingen haben sich zwei Mitglieder der Unabhängigen Freien Wähler der Piratenpartei angeschlossen. Hinterzimmerpolitik habe jetzt in Tübingen eine Ende, sagt der Landesvorsitzende der Piraten.

Tübingen - Abseits von allen Wahlen hat sich in Tübingen die erste Gemeinderatsfraktion der Piraten in Baden-Württemberg gebildet. Sie besteht aus zwei Mitgliedern der UFW-Fraktion. Die Unabhängigen freien Wähler waren in früheren Wahlperioden stärkste Macht im Gemeinderat, hatten aber nach zahlreichen Querelen viel Vertrauen bei den Wählern verloren und sich dazu untereinander völlig zerstritten. Zuletzt saßen nur noch drei UFW-Vertreter als Solisten im Gemeinderat.

 

Beide haben Gemeinsamkeiten mit den Piraten entdeckt

Zwei von ihnen, Ilona Raiser und Jürgen Steinhilber, haben sich nun erst den Piraten inhaltlich an- und anschließend als Fraktion zusammengeschlossen. Ilona Raiser, die den gemeinderatsunabhängigen UFW-Stadtverband führt, war im September für den verstorbenen ehemaligen Reutlinger IHK-Chef Professor Dieter Barth in den Gemeinderat nachgerückt. Mit Barth hatte sich Ilona Raiser mehrfach öffentlich gestritten. Der frühere Bauunternehmer und Oldtimer-Liebhaber Jürgen Steinhilber trat nach Differenzen mit seinen Kollegen im Jahr 2011 aus der UFW-Fraktion aus, blieb aber als unabhängiger Gemeinderat dem Gremium treu. Beide haben nach eigenen Angaben nun viele Gemeinsamkeiten mit den Piraten entdeckt.

Der in Tübingen wohnende stellvertretende Bundesvorsitzende der Piraten, Sebastian Nerz, erklärte, dass in seiner Heimatstadt jetzt „piratige Politik“ möglich sei. Lars Pallasch, Landesvorsitzender der Piratenpartei, kündigte an, dass „Hinterzimmerpolitik und Klüngelei in Tübingen nun ein Ende“ hätten.