Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) haben die Gebühren in den Ludwigsburger Parkhäusern angehoben. Dieser Schritt sei längst überfällig gewesen, sagt der SWLB-Geschäftsführer.

Ludwigsburg - Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) haben die Gebühren in den städtischen Parkhäusern angehoben. Dieser Schritt sei längst überfällig gewesen, sagt der SWLB-Geschäftsführer Bodo Skaletz. Zehn Jahre lang seien die Tarife trotz steigender Kosten konstant geblieben. Seit Jahresbeginn kostet die erste Stunde in einem Ludwigsburger Parkhaus nun 1,50 Euro statt bisher ein Euro. Der Tageshöchstsatz beträgt jetzt zwölf statt bisher zehn Euro.

 

Nicht betroffen von der Gebührenerhöhung sind bisher das ebenfalls von der SWLB betriebene City-Parkhaus in der Nachbarstadt Kornwestheim sowie die Stellplätze an den Ludwigsburger Straßen. Nach Ansicht der Grünen und der SPD im Ludwigsburger Gemeinderat könnten auch die Parktarife im Straßenraum steigen. Die Sozialdemokraten halten eine Erhöhung „in kleinen Schritten“ für akzeptabel. Allerdings wünschen sie sich im Gegenzug dazu auch – ähnlich wie Grüne und Linke – eine deutliche Preissenkung beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Stadt soll attraktiv bleiben

Die Grünen-Fraktion hat bereits 2014 beantragt, die Gebühren für öffentliches Parken zu erhöhen – und diesen Antrag 2015 erneut eingebracht. Ihr Anliegen sei es, „einen höheren Kostendeckungsgrad zu erreichen“, sagt der Stadtrat Markus Gericke. Im übrigen fordern sie auch eine konsequente Kontrolle und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr, um so die städtischen „Einnahmen zu verbessern“. Der CDU-Vorsitzende Klaus Herrmann unterstellte den Alternativen wegen dieses Forderungskatalogs „ein gestörtes Verhältnis zum Auto“. Die Freien Wähler fürchten eine „Gängelei der Autofahrer“.

Zwar tragen die Christdemokraten – wie die Freien Wähler auch – die „moderate“ Gebührenerhöhung der Stadtwerke mit – sie haben auch im SWLB-Aufsichtsrat dafür gestimmt – aber sie möchten die Attraktivität Ludwigsburgs als Einkaufsstadt nicht gefährden. Nach Ansicht Herrmanns ist die Stadt auch wegen ihrer noch immer günstigen Parktarife attraktiv für die Bewohner der Umlandgemeinden.

Ziel ist die Schwarze Null

Die Gebühren in den städtischen Parkhäusern sind zuletzt 2006 verändert worden. Skaletz betont, dass die ehemalige Parkhausgesellschaft, die Ende 2014 in die SWLB integriert worden ist, die Erhöhung der Mehrwertsteuer im Jahr 2007 von 16 auf 19 Prozent nicht weitergereicht hat. „Jetzt ist es unvermeidbar, dass wir anpassen“, sagt der Chef der Stadtwerke. Das Ziel sei die Schwarze Null, die mit der aktuellen Erhöhung aber noch nicht erreicht werde. „Wir werden auch weiterhin ein Minus machen“, sagt Skaletz. Aber wohl in einer Größenordnung zwischen 100 000 Euro und 200 000 Euro. 2014 lag das Defizit bei 270 000 Euro, in den Jahren zuvor meist bei 500 000 Euro und darüber.

„Mit dieser Preiserhöhung rangieren wir noch immer unter dem Durchschnitt“, erläutert der Geschäftsführer. Zumindest bezogen auf die durchschnittliche Parkdauer, wie sie vom Bundesverband der deutschen Parkhausbetreiber errechnet wurde. Diese beträgt demnach 1,83 Stunden. Im Mittel müssen die Autofahrer in den baden-württembergischen Städten dafür 2,72 Euro zahlen. In Ludwigsburg fallen nach neuer Gebührenordnung für die gleiche Verweildauer 2,50 Euro an.

Parken in Tiefgaragen und im öffentlichen Raum

Garagen
Betroffen von der Erhöhung sind die Ludwigsburger Parkplätze und Garagen, die von den Stadtwerken betrieben werden: neben dem Platz an der Bärenwiese sind das die Parkhäuser Rathaus, Akademiehof, Bahnhof, Schillerviertel, Solitude, Asperger Straße und Arena.

Tarife
Die Brötchentaste (eine halbe Stunde freies Parken) gilt wie bisher – jedoch nicht im Parkdeck Schillerviertel und der Arena-Garage. Die erste volle Stunde kostet 1,50 Euro, jede weitere Stunde wie bisher ein Euro; im Abendtarif kostet die erste Stunde ein Euro (bisher 50 Cent).

Straßen
Die Tarife für die Stellplätze an den Straßen setzt der Gemeinderat fest, sie bleiben vorerst unverändert. Im Innenstadtbereich kosten 20 Minuten 50 Cent, eine Stunde 1,50 Euro und so weiter. In der Zone zwei beginnt die Staffelung bei 30 Cent pro halber Stunde.