Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat nach dem Absturz eines russischen Ferienfliegers in Ägypten jetzt auch strikte Gepäckvorschriften eingeführt. Auf einem Flug von Kairo nach Amsterdam durften am Freitagmorgen Passagiere nur Handgepäck mitnehmen.

Scharm el Scheich - Nachdem KLM erklärte, man dürfe nur Handgepäck mitnehmen, hätten sich etliche Passagiere geweigert, in das Flugzeug zu steigen, sagten Sicherheitsbeamte am Flughafen. Die Maschine sei mit lediglich 115 der 247 gebuchten Fluggäste gestartet.

 

Ähnliche Gepäcklimits hatte zuvor schon Großbritannien verkündet. Hintergrund ist der wachsende Verdacht, dass eine am Flughafen des ägyptischen Badeortes Scharm el Scheich an Bord gebrachte Bombe den Absturz der russischen Maschine am Samstag verursacht hat. Alle 224 Menschen kamen ums Leben.

20.000 Briten halten sich auf dem Sinai auf

Britische Touristen, die den Ferienort Scharm el Scheich auf der Halbinsel Sinai verlassen, dürfen ebenfalls nur Handgepäck mitnehmen. Das aufgegebene Gepäck wird dagegen mit einem separaten Flugzeug transportiert. Nach Angaben der Regierung in London halten sich 20.000 Briten auf dem Sinai auf.

Großbritannien hatte am Mittwoch alle Flüge auf die und von der Sinai-Halbinsel suspendiert. Von Freitag an sollen gestrandete Urlauber unter den neuen Gepäckvorschriften ausgeflogen werden.

Die ägyptische Polizei hat ihre Sicherheitsüberprüfungen rund um den Flughafen von Scharm el Scheich verstärkt. Vor dem Flughafen warteten Dutzende Busse, zumeist mit britischen und russischen Passagieren. Der Stau war rund einen Kilometer lang. Die Polizei kontrollierte jedes Fahrzeug.