Das Ditzinger Hochtechnologieunternehmen für moderne Lasersysteme wird künftig auch auf dem ehemaligen Sümak-Areal produzieren.

Die Katze ist aus dem Sack: Die Ditzinger Firma Trumpf erweitert ihre Produktionskapazitäten für moderne Lasersysteme. Das Hochtechnologieunternehmen mietet dazu rund 11 000 Quadratmeter Gewerbefläche im City Dock-Gewerbepark in Leonberg-Höfingen. Und zwar an der Ecke Röntgenstraße/Paul-Ehrlich-Straße, wo zuletzt mehr als 25 Jahre nichts passierte, das ehemalige Werksgebäude und das gesamte Areal in dieser Zeit dem Verfall überlassen wurden. 1954 hatte Sümak, das Unternehmen aus Stuttgart-Zuffenhausen, im Leonberger Teilort ein erstes Werk errichtet und bis in die 1990er-Jahre Kälteanlagen gebaut. 1984 hatte die Electrolux-Gruppe das Unternehmen übernommen.

 

Der Name Sümak verschwindet vom Markt

Im Jahr 1994 wurde die Produktion in Höfingen endgültig eingestellt, der Name Sümak verschwand vom Markt.

Jetzt möchte also Trumpf dort Maschinen und Anlagen fertigen, die unter anderem in der Halbleiter- und in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Die Investitionen in Gebäude, Maschinen und Anlagen belaufen sich, laut Angaben des Ditzinger Unternehmens, auf eine Summe im mittleren einstelligen Millionenbereich. Ab Mitte nächsten Jahres sollen auf dem Gelände rund 150 Mitarbeiter beschäftigt sein. „Mit diesen Produktionskapazitäten nahe am Stammhaus bekennen wir uns einmal mehr zum Industriestandort Deutschland. Moderne Industrie ist der Schlüssel für Beschäftigung und unseren Wohlstand in Baden-Württemberg“, sagt Christian Schmitz, als Mitglied des Trumpf-Vorstands verantwortlich für den Geschäftsbereich Lasertechnik.

Trumpf möchte pro Jahr 200 Anlagen in Höfingen fertigen

Auf dem rund 15 000 Quadratmeter großen Grundstück stehen Trumpf nach der Fertigstellung zwei Gebäude mit rund 5700 und 5500 Quadratmetern zur Verfügung. Ein Gebäude ist für die Produktion von sogenannten 3-D-Laseranlagen vorgesehen. Mit diesen Maschinen lassen sich neben flachen Blechen auch dreidimensionale Bauteile bearbeiten. Sie kommen in der Automobilindustrie und in anderen metallverarbeitenden Branchen zum Einsatz, um beispielsweise Karosseriebauteile zu schneiden oder Bauteile für die Batteriefertigung zu bearbeiten. Trumpf möchte pro Jahr rund 200 Anlagen in Höfingen fertigen. Das zweite Gebäude wird Trumpf für die Arbeit an Hochleistungslasern für die Chip-Fertigung nutzen.

Angst vor noch mehr Verkehr

Während auf dem südlichen Teil des ehemaligen Sümak-Geländes längst zwei Lebensmittelmärkte die Nahversorgung der Bevölkerung sichern, hatte es für den restlichen Teil etliche Versuche gegeben, Gewerbe anzusiedeln. Jedoch scheiterten diese stets am ursprünglichen Besitzer der Fläche – das war bislang der skandinavische Konzern Electrolux. Die Angst der Höfinger war stets groß, dass sich in diesem Bereich ein Logistikunternehmen ansiedeln und für immensen Verkehr in dem eh schon belasteten Stadtteil von Leonberg sorgen könnte. Die Bedenken wurden nicht kleiner, als vor einiger Zeit Panattoni, der Hamburger Projektentwickler für Industrie- und Logistikimmobilien in Europa, auf einem großen Schild wissen ließ, was auf dem Areal hinter den beiden Lebensmittelmärkten entstehen soll: ein innovativer Businesspark nach dem sogenannten Konzept „City Dock“.

„Das weltweit agierende Unternehmen Trumpf ist ein Gewinn für die Stadt Leonberg. Im Höfinger Gewerbegebiet wird keine Spedition und keine Versandlogistik, sondern eine Produktion moderner Lasersysteme entstehen“, sagt Leonbergs Oberbürgermeister Martin Georg Cohn. Dass sich der Markt- und Technologieführer Trumpf für den Leonberger Wirtschaftsstandort entschieden habe, sei ein echtes Pfund „und beweist einmal mehr, dass die Engelbergstadt auch für globale Hightech-Unternehmen sehr attraktiv ist“, so der Oberbürgermeister. „Nachdem die Produktion auf dem Gewerbegrundstück vor über 25 Jahren eingestellt wurde, nutzt Trumpf die Fläche künftig im Sinne einer verantwortungsbewussten Nachverdichtung innovativ und nachhaltig“, ist Cohn überzeugt.

Das Unternehmen Trumpf

Marktführer
Das Ditzinger Hochtechnologieunternehmen Trumpf ist Technologie- und Marktführer bei Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung und bei industriellen Lasern.

Umsatz
2020/21 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 14 800 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro. Mit mehr als 80 Tochtergesellschaften ist die Gruppe in fast allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika sowie in Asien vertreten. Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und der Schweiz, in Polen, Tschechien, den USA, Mexiko und China