Es ist ein Jahrhundert-Projekt für den Stadtbezirk. Die 5,7 Millionen Euro teure Schul- und Mehrzweckturnhalle in Uhlbach bietet den zeitgemäßen Rahmen für den Sport und die Kultur. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das mit fast 50 000 Klinkersteinen verputzte Gebäude an der Asangstraße eingeweiht.

Uhlbach - Knapp 110 Jahre stand die alte Turn- und Versammlungshalle des TSV Uhlbach an der Asangstraße. Das ist nunmehr Geschichte. Am Mittwoch wurde der zeitgemäße Neubau von Sportbürgermeister Martin Schairer und dem Vereinsvorsitzenden Paul-Otto Weber offiziell eingeweiht. Für 5,7 Millionen Euro ist eine zweistöckige Schul- und Mehrzweckturnhalle entstanden.

 

Die wichtigste Neuerung: Mit einer Nutzfläche von 875 Quadratmetern ist der Neubau doppelt so groß wie sein Vorgänger. Die Halle wird nicht nur für den Schul- und Vereinssport genutzt, sondern auch bis zu zehn Mal im Jahr für andere Veranstaltungen, etwa für Konzerte des Musikvereins, für Jahreshauptversammlungen, Weinproben oder Kinderfasching – ein Jahrhundert-Projekt für den Sport und die Kultur. Die historische Bedeutung für den Stadtbezirk war deutlich erkennbar. Nicht nur die Rathausspitze, sondern auch fast das gesamte Dorf schien anwesend zu sein. Schließlich „gehörte die alte Halle zu Uhlbach wie der Wein“, weiß Schairer. Doch die Zeit der Wehmut sei nun vorüber. Mit dem Neubau erhalte „Uhlbach eine neue Heimat mitten im Herzen des Orts“. Gar von einem „Juwel“ sprach TSV-Vorsitzender Weber. Die Verbundenheit der Einwohner ist groß, zweimal hatte der Wunsch nach einem Neubau im kleinen Stadtteil im städtischen Bürgerhaushalt vordere Plätze belegt.

Nach zwei Jahren fertiggestellt

Kennzeichnend ist die markante Fassade aus fast 50 000 Klinkersteinen und das großzügige Oberlicht auf dem Schrägdach. Im Untergeschoss sind die Umkleideräume, Toiletten und die Technik untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich die eigentliche Mehrzweckhalle, Lagerräume, eine Küche und Behinderten-Umkleide. Im Obergeschoss ist ein Gymnastik- und Schulungsraum sowie die Geschäftsstelle des TSV Uhlbach, der zusammen mit der Grundschule Uhlbach als Hauptnutzer fungiert. Bei mehreren Aufführungen der Sportabteilungen wurde dies deutlich, und die Grundschüler untermauerten mit einem Ständchen die Bedeutung der Halle für den Sportunterricht.

Baubeginn war im August 2016 mit dem Abriss der alten Turnhalle. Mit rund zwei Monaten Verzögerung konnte die Halle nach zwei Jahren Bauzeit bereits am 15. Oktober in Betrieb gehen. Für den Zeitverzug des vom Architektenbüro „Architektur 109“ geplanten Projekts sorgte unter anderem der Verdacht auf Fliegerbomben im Erdreich. Schließlich fußt der Neubau aufgrund des schlechten Untergrunds auf 130 Gründungspfählen mit einer Länge von bis zu 15 Metern. Die Gesamtkosten liegen leicht über dem veranschlagten Budgetrahmen. Der Eigenanteil des TSV beträgt rund 230 000 Euro. Der Neubau, der „sich wunderbar ins Ortsbild einfügt“ wie Bezirksvorsteher Peter Beier betonte, wird in Zukunft durch das Sportamt betrieben und betreut.

Auch im Umfeld hat sich viel getan

Auch im Umfeld der Halle hat sich bereits viel verändert. Der neue Haupteingang befindet sich auf der Seite zum Uhlbacher Platz in Richtung Asangstraße. Der Zugangsbereich und auch die Renaturierung des Uhlbach zwischen dem „Trogwiesle“ und dem Durchgangsweg südlich der Halle ist weitgehend fertiggestellt. Zehn neue Park- sowie Fahrradabstellplätze gibt es direkt vor der Halle. Bei großen Veranstaltungen kann auch der auf 17 mal 26 Meter verkleinerte Bolzplatz oberhalb der Halle für weitere 16 bis 20 Stellflächen genutzt werden. Derzeit laufen noch die Arbeiten am Außenbereich sowie die Verlegung der Bushaltestelle „Terlaner Straße“ um rund 30 Meter direkt vor den Haupteingang.