Sparen, Spätzle, Spießigkeit: In Berlin sind die Schwaben ein beliebtes Feindbild. Doch die neue Imagekampagne der Bundeshauptstadt macht damit Schluss.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Früher hätten sie das knallhart am Käthe-Kollwitz-Platz in Prenzlauer Berg aufgehängt, direkt zwischen Kinderspielplatz und Café-Außenterrasse – damit es die zugezogenen Latte-Macchiato-Mütter gut im Blick haben und als unmissverständliche Aufforderung verstehen: „Echte Schwaben ziehen um“, heißt es auf dem schlichten Plakat, das jetzt als Teil einer neuen Imagekampagne zwar in Berlin vorgestellt wurde, künftig aber als Einziges der Reihe in Stuttgart hängen soll. Und das bedeutet eine radikale Kehrtwende in der nicht immer einfachen Beziehung zwischen Berlinern und Schwaben. Offenbar wünscht man sich in der Bundeshauptstadt mehr Zuzug aus dem Südwesten – und damit auch mehr Kehrwoche, mehr Spätzle, mehr Wertstoffhof.