Die neue Kindertagesstätte des CJD Stuttgart auf dem ehemaligen Gelände des Feuerbacher Krankenhauses ist seit kurzem in Betrieb. Gleich zu Beginn durften sich die CJD-Leiter über einen Spendenscheck in Höhe von 13 550 Euro freuen.

Feuerbach - Die nagelneuen Möbel in der Kita am Feuerbacher Balkon könnten auch im Lande Liliput gebaut worden sein. Die noch gänzlich schrammenfreien Tische und Stühle für die bis zu Dreijährigen reichen einem Erwachsenen gerade mal bis zum Schienbein. Man kommt sich beim Gang durch die kleinkindgerecht ausgestatteten Räume ein wenig vor wie die gleichnamige Romanfigur Dr. Lemuel Gulliver von Jonathan Swift. Alles glänzt noch und ist ganz neu in dem Gebäude auf dem Feuerbacher Balkon. Auch die Pflanzen im grünen Innenhof befinden sich noch im Wachstumsstadium.

 

Eltern begleiten ihre Kinder

Anfang der Woche haben die Eltern ihre Kinder erstmals in den 730 Quadratmeter großen Kindergarten auf dem neu bebauten Gelände des ehemaligen Feuerbacher Krankenhauses am Kitzbüheler Weg 9 gebracht. „Wir befinden uns im Moment noch in der Eingewöhnungsphase“, sagt Nadja Kilger, die Leiterin der neuen Tageseinrichtung.

Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist die Einbeziehung der Eltern in diesen Prozess der Eingewöhnung. Am vergangenen Sonntag versammelten sich rund 40 Eltern zum Informationstag und schauten sich die Räume der Kita an. Neben einem eigenen Turn- und Bewegungsraum gibt es ein extra Bauzimmer, einen Rollenspielraum und ein Atelier mit Blick und Zugang auf den grünen Außenspielbereich. „Einer unserer pädagogischen Schwerpunkte ist die individuelle Förderung der Kinder im kreativen, gestalterischen, motorischen und musischen Bereich“, sagt Kilger. Zum zehnköpfigen pädagogischen Team zählt auch eine Kunsttherapeutin.

Lange Warteliste

Der Anfang ist gemacht. „Wir sind angekommen“, sagt die Stuttgarter CJD-Leiterin Ursula Fink. Im Flur hängen die ersten Kinderjäckchen an den Haken, und die kleinen Gummistiefel sind mit Namen auf den Sohlen beschriftet. „Herzlich Willkommen“ steht mit bunten Wachsmalkreiden geschrieben auf den farbigen Plakaten an den Eingangstüren, darunter befinden sich die Namen der Kinder. Luke und Lilly konnten in der Gruppe der Jüngsten einen der begehrten Plätze ergattern. Wie überall in Stuttgart war der Run auf die Plätze groß. „Wir hatten eine sehr starke Nachfrage bei den bis zu Dreijährigen“, sagt die Kita-Leiterin. Die Warteliste umfasste in diesem Bereich rund 50 Personen.

Die Betreuungszeiten sind variabel geregelt

Die meisten Kinder kommen aus Feuerbach. 45 Plätze hat der CJD-Kindergarten insgesamt. Es gibt eine Gruppe für die Kinder bis zu drei Jahren mit 10 Plätzen, eine Gruppe für die bis zu Sechsjährigen (0–6 Jahre) mit 15 Plätzen und eine Gruppe für Kinder zwischen drei und sechs Jahren mit 20 Plätzen. Die ganztägigen Betreuungszeiten sind variabel geregelt, im Extremfall können die Eltern ihre Kleinen bereits um 6.45 Uhr in die Einrichtung bringen und um 17.30 Uhr wieder abholen.

Die Kita soll Teil des generationenübergreifenden Miteinanders werden, das auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal entstehen soll. Auf dem Hanggelände an der Wiener Straße werden 160 neue Wohnungen für rund 400 Neubürger geschaffen. In der neuen Mitte sollen Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt entstehen. „Wir freuen uns auf dieses generationenübergreifende Konzept“, sagt CJD-Leiterin Ursula Fink. Die Kita wird staatlich gefördert, jedoch nur anteilig. Bundesweit betreibt der Sozialträger etwa 20 Kindertagesstätten. „Deshalb können wir auf einen reichen Schatz an Erfahrungen zurückgreifen“, sagt Fink. Zum Start spendeten mehrere Unternehmer und Privatpersonen, die unter dem Dach der CJD eine eigene Stiftung führen, 13 550 Euro für die Kita.