Miriam Lehle und Marius Jentschke vom Verein Art meets Art starten am Freitagabend die neue Konzertreihe "Songs of Marble Hall" im Marmorsaal. Die Musik spielt zwar die Hauptrolle, die Nebenbesetzung hat es aber auch in sich: Wein, Whisky, Champagner und Tapas.

Stuttgart - "Dürfen wir darin den Champagner kühlen?“, fragt Miriam Lehle und deutet auf einen steinernen Brunnen am Rande des Marmorsaals. Wer ein entsetztes „Nein!“ und einen entschiedenen Verweis auf den Denkmalschutz als Antwort erwartet, täuscht sich gewaltig. Der historische Brunnen kann ohne Weiteres zum Kühlen der Flaschen verwendet werden. Auch die Kerzen, die im Saal aufgestellt werden sollen, werden schnell aus dem Keller geholt. Alles kein Problem im Weißenburgpark. „Wir finden es einfach schön, dass sich der Marmorsaal durch Veranstaltungen wie diese wieder für ein neues, jüngeres Publikum öffnet“, sagt Hanne Widemann-Neu, Geschäftsleitern des Fördervereins Alt Stuttgart und zuständig für die Vermietungen.

 

Diesmal öffnen sich die alten, historischen Türen Dank „Songs of Marble Hall“. Organisiert wird die neue Konzertreihe von Miriam Lehle gemeinsam mit Marius Jentschke. „Ich finde es toll, dass die Verwaltung so aufgeschlossen gegenüber einem jungen Publikum ist“, sagt Miriam Lehle.

Die Konzerte müssen Herz haben

Es ist der erste Schritt, den das Pärchen aus Schorndorf raus aus ihrer Heimatstadt wagt. In Schorndorf haben die beiden ein Jahr lang die Vinothek „Zimt und Koriander“ betrieben, mit Tapas, ausgesuchten Weinen und Musik. Das Konzept ging von Anfang an auf, der Laden war voll, die Schorndorfer begeistert. Dass nach einem Jahr dennoch Schluss war, lag an dem befristeten Mietvertrag, aber auch an den beschränkten Nutzungsrechten.

Aufgrund des Erfolgs der Vinothek haben die beiden den Verein „Art meets Art“ gegründet, in dem inzwischen hauptsächlich Freunde Mitglied sind, der aber stetig wächst. Eine Gastronomie wird es darunter aber erst mal nicht mehr geben. „Wir schließen es nicht aus, aber dafür muss uns etwas Geeignetes über den Weg laufen“, sagt Miriam Lehle, „ich möchte mich nicht entscheiden, ob ich Gastronomin oder Gestalterin sein möchte.“ Am besten liege ihnen die Abwechslung – mit Konzertreihen wie den Castle Concerts kürzlich in Schorndorf und nun den Songs of Marble Hall, geht es nun in eine neue Runde. Die Hauptsache, wenn die Modedesignerin und der Musiker etwas Neues angehen: „Dass es Herz hat“, sagen sie.

Entschleunigen, Genießen, Lauschen

Die erste Ausgabe der neuen Konzertreihe im Stuttgarter Süden findet am Freitagabend statt. Eingeladen sind der britische Singer/Songwriter John Joseph Brill, die Popband Walls & Birds und die Sängerin Bajka. Wie die Bands ausgewählt werden? „Das Gefühl muss stimmen, die Musik muss uns bewegen“, sagt Marius Jentschke. Dabei sei es egal, ob es sich um Popmusik, Elektro oder Hip-Hop handelt.

Auch wenn die Musik im Vordergrund steht, ein bisschen „Zimt und Koriander“ wird auch dort zu spüren sein: Vor den Konzerten gibt es Tapas und Weine, außerdem können Whiskeys und Champagner getestet werden. Die Bewirtung übernimmt das Personal der Bar Paul & George. „Unser Motto ist Entschleunigen, Genießen, Lauschen“, sagt Miriam Lehle. Der Saal wird nicht bestuhlt, es werden stattdessen Paletten aufgestellt, Sofas und andere Sitzgelegenheiten.

Das Ziel soll es sein, die Songs of Marble Hall als kontinuierliche Reihe zu etablieren. „Wir möchten uns von anderen Konzerten unterscheiden, durch die Atmosphäre, durch das kulinarische Rahmenprogramm, das sich immer wieder ändert. Wir möchten einen Genussabend bieten“, sagt Miriam Lehle. Den Unterschied soll nicht nur das Publikum, sondern auch die eingeladenen Musiker spüren.

Mehr Infos gibt es hier und hier.