Nokia hat am Dienstag die neuen Lumia-Modelle vorgestellt. Mit dem Lumia 1320, 1520 und 2520 erschließt das Unternehmen zwei völlig neue Produktkategorien– und zeigt den anderen Herstellern, dass es ein ernst zunehmender Konkurrent bleibt.

Stuttgart - Nokia hat sich voll und ganz dem mobilen Betriebssystem Windows Phone verschrieben – und das nicht erst seit der Übernahme der Mobilfunksparte durch Microsoft. Das Steckenpferd der Lumia-Reihe bleibt dabei das Thema Fotografie, was vor allem beim Lumia 1020 mit seiner 41-Megapixel-Kamera mehr als deutlich wird. Am Dienstag hat Nokia nun die neuen Lumia Modelle vorgestellt, darunter erstmals auch ein Windows-Tablet.

 

Der Tablet-Markt ist heiß umkämpft und wird derzeit von Googles mobilem Betriebssystem Android und Apples iPad dominiert. Der Versuch von Microsoft, sich mit eigener Hard- und Software als ernst zu nehmender Konkurrent zu etablieren, scheiterte. Die erste Surface-Generation zwang den US-Konzern zu einer Abschreibung von 900 Millionen Dollar (665 Millionen Euro). Ob das kürzlich vorgestellte Surface 2 die Kehrtwende bringen wird, bleibt abzuwarten.

In Anbetracht dessen kann die Entscheidung von Nokia, nun ebenfalls mit einem Windows-Tablet anzutreten, durchaus als mutig eingestuft werden. Dabei zeigt schon ein Blick auf die technischen Spezifikationen, dass die Finnen sich mit dem Lumia 2520 im Premium-Segment platzieren wollen: 10,1-Zoll-Display mit 1080p (Full HD), 2,2 Gigahertz Quad-Core-Prozessor, 2 GB Arbeitsspeicher, 32 GB interner Speicher (durch eine microSD-Karte um bis zu 32 GB erweiterbar) und 6,7-Megapixel-Kamera. Auf den mobilen Datenturbo LTE und den kabellosen Übertragungsstandard NFC (Near Field Communication) müssen Käufer des neuen Lumia-Tablets ebenfalls nicht verzichten. Für den produktiven Einsatz bietet Nokia, wie auch Microsoft beim Surface, eine optionale Tastatur an.

Beim Betriebssystem setzt Nokia auf das neue Windows RT 8.1. Dieses wurde von Microsoft speziell für Tablet-PCs entwickelt. Im Gegensatz zu den vom Desktop-PC her bekannten Windows-Versionen, lässt sich auf Windows RT-Endgeräten nur Software aus dem Windows Store installieren. Dies hat zur Folge, dass viele klassische Windows-Programme nicht genutzt werden können – zumindest noch nicht.

Lumia 1320 und 1520 – die ersten Phablets mit Windows Phone

Der Begriff „Phablet“ setzt sich zusammen aus „Phone“ und „Tablet“ und beschreibt Hybrid-Geräte, die von der Größe her eher Tablet-PCs entsprechen, aber immer noch über eine Telefonfunktion verfügen. Zu den prominentesten Vertretern ihrer Gattung zählt die Galaxy Note-Reihe von Samsung und das Optimus G Pro von LG – beide nutzen Googles Betriebssystem Android.

Mit den beiden neuen Lumia-Modellen kommen nun auch die ersten Windows Phone-Phablets auf den Markt. Das Lumia 1520 verfügt als Premium-Modell (Preisempfehlung: 799 Euro) über ein 6-Zoll-Display mit 1080p (Full HD), 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 20-Megapixel-Kamera. Das Lumia 1320 muss mit einem schwächeren Prozessor, nur einem Gigabyte Arbeitsspeicher und einer 5-Megapixel-Kamera auskommen. Dafür kostet es mit 399 Euro immerhin 300 Euro weniger als sein großer Bruder.

Das Nokia Lumia 1520 kommt in diesem Quartal auf den deutschen Markt, das Lumia 1320 erst Anfang 2014. Zur Verfügbarkeit des ersten Nokia-Tablets in Deutschland hat sich das Unternehmen bislang noch nicht geäußert.