Die Stadt Ulm holt ihre Geschichte auf die Bildschirme einer 3D-Brille. Wer mag, kann von Samstag an wie ein Vogel über Ulm schweben – die Computertechnik macht’s möglich.

Ulm - Albrecht Ludwig Berblinger, besser bekannt als Schneider von Ulm, hatte ja nicht so viel Glück mit seinen Erfindungen. Seine Flugversuche im Jahr 1811 scheiterten bekanntlich kläglich, Berblinger starb 1829 völlig verarmt in einem Hospital an Auszehrung.

 

Gut 200 Jahre später ist der technische Fortschritt soweit, dass fluglustige Abenteurer nicht mehr Kopf und Kragen riskieren müssen, wenn sie ums Ulmer Münster kreisen wollen. Möglich macht dies die Stadt Ulm, die von der Berliner Interactive Media Foundation einen so genannten Ganzkörper-Flugsimulator konstruieren lassen hat. Der Anlass ist die Initiative „Zukunftsstadt Ulm 2030“, mit der die Stadt Ulm laut einer Pressemitteilung digitale Anwendungen und deren Potenziale stärker in den Alltag bringen möchte. Beteiligt ist an dem Projekt außerdem die Münstergemeinde Ulm.

Der Flugsimulator heißt Birdly und steht in der Ulmer Kramgasse 3, wo er von Samstag an immer von Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr gebucht werden kann. Wer sich anschnallen lässt und in die Horizontale begibt, erlebt einen Flug durch die Ulmer Altstadt um das Jahr 1890. Gesteuert wird der Birdly mittels „Flügelschlägen“, also Armbewegungen, die vom Computer in die virtuelle Realität umgesetzt werden.

Der Nutzer trägt eine Brille, was er sieht, davon gibt das Video einen guten Eindruck. Die Hamburger Digitalagentur Demodern hat die Stadt Ulm des Jahres 1890 mit 2000 historischen Gebäuden sowie mehreren Tausend weiteren Objekten wie Bäumen, Stegen und Tieren digital nachgebaut. Das Areal umfasst einen Quadratkilometer, das auf einer Höhe von bis zu 170 Metern durchflogen werden kann.

Der Birdly ist Teil eines größeren Projekts, das „Ulm Stories“ heißt und am Samstag, 14. Juli, um 22.30 Uhr mit einer Multimedia-Show im Ulmer Münster startet.

Weitere Informationen stehen im Internet unter www.ulmstories.de.