Der Autor, Filmemacher und Musiker Daniel Oliver Bachmann beginnt in der Stuttgarter Gedok-Galerie die Reihe „Neue Obertonmusik“.

Stuttgart - Gisela Müller ist der erste Gast in Stuttgarts erster Oberton-Konzertreihe. Sie spielt Didgeridoo und die afrikanische Harfe N’goni.

 
Herr Bachmann, was sind Obertöne?
Obertöne sind die Frequenzen, die Naturtöne über einem Grundton. Sie sind immer da, aber unser Ohr nimmt sie nur begrenzt wahr. Beim Obertonsingen kann man diese Töne mithilfe von Gaumen und Zunge besonders deutlich vom Grundton abtrennen und hörbar machen, sodass der Eindruck von Mehrstimmigkeit entsteht. Zwischen den Frequenzen ist Stille, und speziell beim Obertonsingen hört und spürt man, dass viel mehr Stille da ist als Klang. Das ist faszinierend.
In Ihrer Reihe geht es auch um obertonreiche Instrumente, die Sie als Musiker mit wechselnden Partnern vorstellen.
Ja, im ersten Konzert werde ich mit verschiedenen Instrumenten Gisela Müller begleiten, die Didgeridoo und die westafrikanische Harfe N’goni spielen wird. Da kommen also Traditionen aus Australien und Westafrika zusammen. Die Zuhörer werden außerdem so exotische Instrumente wie Hang, die noch junge Handpan und das indische Akkordeoninstrument Shruti-Box kennenlernen.
Wie kommt man als erfolgreicher Filmemacher und Buchautor zu dieser Musik?
Ich habe in der Mongolei einen Film gedreht und dort erstmals Kehlkopfgesang kennengelernt. Das hat mich begeistert. Und verstärkt hat sich die Leidenschaft dann, als ich bei einem Stipendium in Romainmôtier CDs des Schweizer Stimmkünstlers Christian Zehnder entdeckte. Da war’s um mich geschehen.

Sa, 20 Uhr, Gedok-Galerie, Hölderlinstr. 17