Ursula Franke ist nun offiziell die neue Rektorin an der Römerschule. Vor ihr liegt eine Menge Arbeit. Denn die Schullandschaft im Süden steckt im Umbruch und das wirkt sich auch auf die Römerschule aus.

S-Süd - Der frühere Schulleiter der Römerschule Ulrich Groß hat seiner einstigen Konrektorin Ursula Franke vor knapp einem Jahr eine gut aufgestellte Schule hinterlassen. Dennoch wird sich unter Franke einiges ändern. Das wurde bei ihrer Amtseinführung am Freitag deutlich.

 

Die Schullandschaft im Süden steckt im Umbruch und das wirkt sich unmittelbar auf die Römerschule aus. Da die Werkrealschule der benachbarten Heusteigschule an die Lerchenrainschule angegliedert wird, sollen die beiden Grundschulen der Römer- und der Heusteigschule zusammengelegt werden. Diesen Prozess der Zusammenlegung zweier Lehrerkollegien und des Umzugs der Römerschule in das Gebäude der Heusteigschule wird Ursula Franke moderieren. Der Leiter der Heusteigschule, Jochen Schmidt-Rüdt, geht Ende dieses Schuljahres in Ruhestand.

„Ich bin auch beharrlich“

Dass Ursula Franke der neuen Aufgabe gewachsen ist, davon zeigte sich das Kollegium der Römerschule überzeugt. Elf Monate, nachdem die gebürtige Kölnerin ihr Amt als Schulleiterin angetreten hat, würdigten ihre Lehrerkollegen sie bei der Feier als teamorientiert, charmant, aufgeschlossen, aber auch als jemanden, der Probleme angeht. „Ich bin auch beharrlich“, ergänzte Franke selbst später mit einem Augenzwinkern. Diese Eigenschaft werde sie dafür einsetzen, dass alle Kollegen der Heusteig- und der Römerschule gute Kompromisse finden würden, in den Punkten, die ihnen pädagogisch wichtig sein.

„Ich freue mich, dass der Führungswechsel auf eine solch positive Resonanz gestoßen ist“, sagte Ulrike Brittinger, die Leiterin des Staatlichen Schulamts Stuttgart, in ihrem Grußwort. Brittinger verhehlte nicht, dass der anstehende Veränderungsprozess nicht leicht werde: „An der Römerschule ist viel entstanden. Da fällt es sicher schwer, etwas zu ändern. Aber gerade das ist nötig, damit etwas Neues entstehen kann.“ Den Leitspruch der Römerschule, die geprägt von der Montessori-Pädagogik ist, werde sich das Kollegium in nächster Zeit zu Herzen nehmen müssen. „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann“ ist an der Fassade der Römerschule zu lesen.

Unkonventionelle Ansätze

Dass die Veränderungen unausweichlich sind, betonte auch Rupert Kellermann, der Bezirksvorsteher von Süd. Eine sinkende Kinderzahl müsse sich auf die Schullandschaft auswirken. „Das geht auch nicht an den Grundschulen vorüber“, sagte Kellermann, der sich zuversichtlich zeigte, dass Ursula Franke und die Kollegien der Schulen das Projekt stemmen und sich in offenen Fragen einig werden.

Dass die neue Schulleiterin unkonventionelle Ansätze schätzt, zeigte sich bei der Feier zur Amtseinführung. Die Klasse 4c hatte eine kurze Choreografie einstudiert. Diese präsentierten die Schüler dem Publikum jedoch nicht nur, sondern brachten sie den geladenen Gästen bei. Ob im Anzug oder in legerer Kleidung – keiner kam um die sportliche Einlage herum. Das Publikum zeigte sich von der Darbietung ebenso angetan wie von dem rhythmischen Theaterstück, dass eine Gruppe der Jugendmusikschule darbot. Doch nicht nur die Schüler wollten ihre neue Rektorin feiern, auch die Elternbeiräte gratulierten ihr. Sie dankten ihr und nannten den geplanten gemeinsamen Gottesdienst beider Schulen zu Beginn des nächsten Schuljahres in der Markuskirche einen ersten Schritt, um zusammenzuwachsen. Den Dank gab Franke, selbst Mutter einer Tochter, gerne zurück, vor allem dafür, „dass sie mir und meinen Kollegen ihre Kinder anvertrauen.“