Liebe, Familie, Freundschaft: die Themen der Miniserie „Einfach Maria“ sind vielleicht nicht neu. Ungewöhnlich ist jedoch die Plattform, auf welcher die Folgen ausgestrahlt werden.

Ludwigsburg / Berlin - Wie finde ich den richtigen Mann fürs Leben? Und gibt es den überhaupt? In der Mini-Serie „Einfach Maria“, dreht sich alles um diese Frage – und um die Suche nach dem ersehnten Mr. Right. Hinter der Serie stecken die Schauspielerin Maria Kempken, Joachim Weiler von der Filmakademie Ludwigsburg und der Berliner Produzent Simon Halbmann. In der Serie, die, mit Ausnahmen des Starttermins am Valentinstag, immer sonntags auf Facebook ausgestrahlt wird, spielt Maria Kempken sich selbst. „Die Kunstfigur Maria, die bin ich“, sagt die echte Kempken, die zwischen 2013 und 2015 in den RTL-Serien „Alles was zählt“ und „Unter uns“ zu sehen war. Fiktionale Elemente vermischten sich mit realen Szenen aus Kempkens Leben.

 

Unterhaltsame Turbulenzen

Joachim Weiler, der an der Filmakademie im vierten Jahr Produktion studiert, kennt sie von einem gemeinsamen Projekt vor elf Jahren. Dass beide wieder mal zusammen arbeiten wollen, war immer klar. Aber erst vor eineinhalb Jahren wussten sie auch, woran: Bei einem Frühstück erzählte Maria Kempken Joachim Weiler, dass sie gerne etwas über Beziehung und Liebe drehen würde. „Daraufhin sind wir auf die Idee zur Serie gekommen“, erzählt der 37-Jährige. In der Soap zieht die betrogene Maria von Köln nach Leipzig zu ihren Eltern. Von den Turbulenzen, die sie auf der Suche nach dem Richtigen erlebt, und von ihrer schrägen Familie erzählt die Serie „im Stil von amerikanischen Serien wie New Girl oder Modern Family“, so die Schauspielerin.

Die Themen, mit denen sie sich beschäftige, habe sie schon auch selbst erlebt, sagt die 35-Jährige, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Für die Dramaturgie der Serie seien die Anekdoten zum Teil aber auch überspitzt worden. Vom Psycho-Typen über den Harry-Potter-Fan bis zum Schwiegermutter-Traummann treffe sich die Serien-Maria mit vielen Männern, um den Einen zu finden.

Kurze Folgen, junge Zielgruppe

Eine weitere Besonderheit der Serie: Jede Folge dauert nur vier bis sechs Minuten. Am Ende der zwölf Folgen steht also ein kleiner Film. „Serien sind auch in Deutschland gerade sehr im Kommen“, erklärt Weiler. Aber auch die Anforderungen der Zuschauer hätten sich verändert. „Die Maria-Episoden kann man sich kurz zwischendurch anschauen. Man muss sich nicht gleich anderthalb Stunden Zeit dafür zu nehmen.“ Auch deswegen sei eine Plattform wie Facebook der richtige Kanal. „Damit erwischen wir das eher jüngere Publikum.“ Die Zielgruppe sei etwa Mitte 20 bis Anfang 30 Jahre alt – „diejenigen, die schon mitten im Leben stehen und dann doch mal straucheln, weil etwa die Beziehung in die Brüche geht, ein neuer Job ansteht oder der Umzug an einen neuen Ort“, so Kempken.

Um die Serie sehen zu können, muss man nicht auf dem Online Portal angemeldet sein. „Facebook bietet inzwischen tolle Tools, um ganze Serienfolgen hochzuladen“, sagt die Schauspielerin. Der Grund, warum sich das Trio für das Portal entschieden hat, ist ein pragmatischer: Kosteneinsparung. „Die Serie ist ein Herzprojekt“, sagt Kempken. Finanziert haben es die drei Produzenten aus eigener Tasche. Alle Schauspieler und Statisten haben pro bono gearbeitet. Die Postproduktion, also Ton, Schnitt und Filmmusik, findet an der Filmakademie statt. Einer der beteiligten Studenten reicht das Projekt sogar als Diplomarbeit im Bereich Sound und Tontechnik ein. Zudem haben laut Weiler auch Professoren den Studenten über die Schulter geschaut und ihnen Tipps gegeben.

Aus Spaß darf gerne Ernst werden

Zwar habe es als reines Spaßprojekt zwischen Freunden angefangen, aber für die Schauspielerin ist die Serie inzwischen auch eine Plattform, um sich zu präsentieren. Joachim Weiler erhofft sich ebenfalls mehr von der Serie. „Wir wünschen uns, dass Firmen und Plattformen auf das Projekt aufmerksam werden und Geld investieren, sodass wir eine zweite Staffel produzieren können“, so der Produzent.

Was ja auch vielleicht auch schon wieder der Stoff für eine Serienfolge sein könnte: Wie das Team um die echte Maria mit den Abenteuern der Serien-Maria Geld verdient. An Abenteuern scheint es zumindest nicht zu fehlen.