Das neue Tarifkonzept der Bäderbetriebe hat durchaus Stärken . Es hat aber auch einige gravierende Schwächen, zu Lasten der Kunden, meint Jürgen Löhle.

Stuttgart - arife unterliegen dem Wandel. Das ist genauso normal, wie der Fakt, dass die allermeisten Güter im Laufe der Zeit teurer werden. Insofern ist das neue Preiskonzept der Stuttgarter Bäderbetriebe auf den ersten Blick nicht zu beanstanden, zumal es ja sogar deutliche Vergünstigungen wie zum Beispiel den freien Eintritt für Kinder bis sechs Jahre beinhaltet.

 

Ein jahrzehntelanges bewährtes System gekippt

In anderen Punkten ist das neue Werk aber schlicht schlecht gemacht. Eine Preiserhöhung von 53 Prozent auf einen Schlag für die Saunagäste im Leuze ist trotz der Mehrwertsteuererhöhung für Saunabäder nicht zu rechtfertigen. Es stimmt, dass der Tarif bisher sehr günstig war, es stimmt auch, dass er selbst nach der ruppigen Erhöhung immer noch im Rahmen liegt, aber man hätte die Anpassung schrittweise vornehmem müssen oder zumindest die Badezeit erhöhen sollen, um den Anstieg wenigstens etwas zu mildern.

Völlig unverständlich und unnötig ist die neue örtliche Fixierung der Zehnerkarten für Freibäder. Damit wird ein jahrzehntelang bewährtes System gekippt und zwingt Gäste, die im Sommer mehrere Freibäder nutzen wollen, entweder zu mehr Ausgaben oder zur höherer finanzieller Vorleistung. Kundenfreundlich ist das nicht.

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