Die Analyse von Abwasserproben könnte helfen, die Dunkelziffer der Corona-Infektionen zu klären. Denn bevor jemand hustet, scheidet er schon Viruspartikel aus.

Leipzig - Was derzeit jeden Tag in Millionen von Haushalten durch die Toiletten rauscht, ist nicht nur eine Mischung aus Wasser und den üblichen menschlichen Ausscheidungen. Auch die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren im Abwasser. Denn wer sich infiziert hat, gibt mit dem Kot auch das Erbgut des Erregers ab. Zwar ist diese Ribonukleinsäure (RNA) nach bisherigen Erkenntnissen wohl nicht mehr infektiös, trotzdem richtet sich das Interesse von Wissenschaftlern nun zunehmend auf die Kläranlagen. „Wir hoffen, dass wir dort eine Art Frühwarnsystem installieren können, das uns mehr über den Verlauf der Pandemie verrät“, erklärt Hauke Harms vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.