Der Buchgroßhändler KNV errichtet in Erfurt ein Logistikzentrum, das die bisherigen Standorte in Stuttgart und Köln vereint. Ein Standort in der Mitte Deutschlands garantiert dem Unternehmen größere Wettbewerbsfähigkeit.

Erfurt/Stuttgart - Der Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar GmbH (KNV) wird seine komplette Logistik von den Standorten Stuttgart und Köln nach Thüringen verlagern. In Erfurt würden in den kommenden Jahren mehr als 150 Millionen Euro investiert und über 1000 Arbeitsplätze geschaffen, sagte der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Oliver Voerster, am Montag in Erfurt. Die Zentralisierung der Logistik an einem erweiterungsfähigen Standort in der Mitte Deutschlands sei entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmens-Gruppe, deren Stammsitz in Stuttgart bleibe. Von der Investitionsentscheidung bei KNV betroffen seien 1500 Mitarbeiter, davon rund 600 Beschäftigte mit Zeitverträgen.

 

Gute Beschäftigungschancen in Erfurt

Die Anzahl der Arbeitsplätze, die in Stuttgart wegfallen, war unklar. Die KNV-Gruppe beliefert mehr als 7000 Buchhändler in Deutschland, Österreich und der Schweiz, beschäftigt derzeit rund 3000 Mitarbeiter und beziffert allein den Großhandelsumsatz auf 560 Millionen Euro. Für die von der Standortentscheidung betroffenen Mitarbeiter sei ein Sozialplan mit den Betriebsräten bereits ausgehandelt, sagte Voerster. „Wer will, kann nach Erfurt gehen.“ Angesichts der Vollbeschäftigung in Stuttgart und der guten Situation auf dem Arbeitsmarkt in Köln sehe er für die Arbeitnehmer, die das nicht wollten, gute Beschäftigungschancen. In Stuttgart gebe es für KNV keine Erweiterungsmöglichkeiten.