Reinhold Gerstetter ist der Designer der Euro-Banknoten. Bald kommt der neue Fünfziger in Umlauf.

Leonberg - Wer Kunst fälscht, muss mit einer Strafe rechnen – wer aber seine Kunst nachmacht, dem drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis. Es handelt sich um die Werke von Reinhold Gerstetter. Noch nie gehört? Dabei lieben Millionen Europäer seine Schöpfungen und halten sie täglich in den Händen. Seine neueste Kreation kommt am 4. April unters Volk. Reinhold Gerstetter ist nämlich der Designer der neuen Euro-Scheine, und in der kommenden Woche gibt es den neuen 50-Euro-Schein bei den Banken.

 

Reinhold Gerstetter wurde am 18. Oktober 1945 in Leonberg geboren und ist hier aufgewachsen. Sein Vater arbeitete in der Druckerei der Leonberger Kreiszeitung. Nach dem Abitur studierte er an der Stuttgarter Kunstakademie Grafikdesign, war anschließend in London, Haifa und Berlin in der Werbung tätig. Von 1979 bis 2002 war er Chefdesigner der Bundesdruckerei. Heute lebt er in Berlin.

Der Fünfziger wird am häufigsten gefälscht

Die Fünf-, die Zehn- und die 20-Euro-Banknoten, ebenfalls Produkte aus seiner Feder, sind seit 2. Mai 2013, 23. September 2014 sowie 25. November 2015 im Umlauf. Mit dem Fünfziger kommt der Schein, den Fälscher am häufigsten nachgemacht haben. Sechs von zehn der rund 82 100 Euro-Blüten, die im Jahr 2016 in Deutschland in Umlauf gebracht wurden, waren Fünfziger. Insgesamt 5,4 Milliarden Stück des neuen Fünfzigers wollen Europas Notenbanken im ersten Schritt über Geldautomaten, Bankschalter und Ladenkassen bereitstellen und unters Volk bringen.

Was Reinhold Gerstetter besonders freut: Es ist ihm gelungen, wieder ein Gesicht auf die neuen Euro-Banknoten zu bringen – das der mythischen Figur Europa. Es ist die Abbildung der griechischen Königstochter auf einer antiken Vase im Pariser Louvre. Der Kopf der Europa ist klein im seitlichen Hologramm der Banknote und als Wasserzeichen zu sehen.