Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Er hatte schon Ende Januar die AfD-Co-Sprecherin Frauke Petry scharf kritisiert, nachdem diese eine kommentierte Fassung von Höckes umstrittener Dresdner Rede veröffentlicht hatte. „Da hatte wohl jemand das Bedürfnis, uns AfD-Mitgliedern oberlehrerhaft Geschichtsunterricht zu erteilen“, hatte Özkara auf Facebook in Petrys Richtung geschrieben.

 

Jetzt stimmt Özkara, der bis Ende Februar als Büroleiter des AfD-Bundessprechers Jörg Meuthen gearbeitet hat, versöhnliche Töne an: Er sehe sich weder als Mitglied des nationalkonservativen Flügels noch des liberalkonservativen Teils der AfD. „Mein Ziel ist es jetzt, die Partei nach den Querelen auf Landesebene wieder zu einen“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das wird viel Disziplin erfordern. Man muss nicht alles kommentieren, was Björn Höcke sagt.“

Es soll für Ralf Özkara beim Ehrenamt bleiben – zumindest in den nächsten Jahren

Özkara betont, er habe sich nach der Kampfabstimmung gut mit der unterlegenen Alice Weidel unterhalten, die weiterhin Bundestagskandidatin bleibt. „Es gibt einen engen Schulterschluss zwischen uns, jetzt ist es wichtig, einen sauberen Bundestagswahlkampf hinzubekommen“, sagt Özkara, der zusammen mit seiner Frau eine Zeitarbeitsfirma leitet.

Was aus Özkaras Amt als AfD-Kreissprecher im Rems-Murr-Kreis wird, will er noch nicht verraten. Ein Mandat strebe er nicht an – „obwohl ich mit dem Gedanken gespielt hatte“, sagt er. Er selbst wolle es in den nächsten Jahren bei der ehrenamtlichen Position des Sprechers belassen. Auf dem jüngsten Parteitag hatte sich Özkara vergeblich dafür ausgesprochen, dass Bundestags- und Europaabgeordnete nicht in der Landesspitze vertreten sein dürfen.