Jetzt sei ein guter Zeitpunkt für Investitionen wegen der günstigen Zinsen, argumentierte Englert. Um die dafür nötigen Kredite zu tilgen, müsse die Stadt allerdings wachsen. Die „Währung der Stadt, das sind die Einwohner mit ihrem Erstwohnsitz.“

 

Die Schaffung von zusätzlichem und bezahlbarem Wohnraum nannte Englert als sein „Topthema Nummer 1“. Schorndorf habe „zu wenig Flächenangebote für Bauherren“. In den kommenden Jahren solle man Flächen für 600 Wohneinheiten zur Verfügung stellen. Von dem Jahr 2025 an wolle man zudem den „Wohnungsbauschwerpunkt Haubersbronn“ angehen, der auf Wiesen südöstlich des Teilortes entstehen soll, die wegen der Nähe zur Wieslauftalbahn bereits im Regionalplan vermerkt sind. Gemeinsam mit anderen Gebieten könne man etwa 1500 Wohneinheiten dort schaffen, sagte Englert. 400 weitere Wohnungen sollen in Baulücken entstehen.

In den Bereich des neuen Finanzbürgermeisters fällt künftig auch das sogenannte Gebäudemanagement, früher Amt für Hochbau genannt. 15 Prozent der Ausgaben entfielen auf Immobilien der Stadt, sagte Englert. Viele Gebäude seien „in einem gewissen Alter“, so dass man entscheiden müsse, ob es sich betriebswirtschaftlich lohnt, sie langfristig zu halten, sagte Englert.

Er plädierte zudem dafür, einen staatlich geförderten Energiemannager zu beschäftigen, der die Energieausgaben der Stadt im Blick behalte. „Das rechnet sich“, sagte der neue Finanzbürgermeister. Auch müsse man darüber nachdenken, ob man bei dem gegenwärtigen Bauvolumen wieder „Architektur in Eigenregie“ einführen wolle. Die Remstalgartenschau im Jahr 2019 bezeichnete Englert „als Riesenchance, die unsere Stadt gewaltig nach vorne bringt“.