Der BMW-Aufsichtsrat bestimmt einen neuen Vorstandschef. Oliver Zipse wäre ein BMW-Chef nach dem Geschmack der milliardenschweren Aktionärsfamilie Quandt. Öffentlich ist der mutmaßlich neue Konzernchef ein eher unbeschriebenes Blatt. Ein Porträt.

München - Es spricht vieles dafür, dass Oliver Zipse in der Nacht zum Freitag zum neuen BMW-Chef gekürt wird. Kommt es so, würde er Harald Krüger schon das zweite Mal beerben. 2015 hat Zipse ihn als BMW-Produktionsvorstand abgelöst. Nun geht es um den Chefsessel, der bei einem Treffen der Aufsichtsräte im US-Werk Spartanburg in South Carolina neu vergeben wird. Wenn sich BMW treu bleibt, fällt die Wahl auf den 55-jährigen Produktionschef. Er wäre ein betont uneitler Konzernlenker und damit einer nach dem Geschmack der im Haus bestimmenden Aktionärsfamilie Quandt. Die Zeiten, die auch bei BMW alles andere als entspannt sind, würden zwar mit Entwicklungschef Klaus Fröhlich auch eine aggressivere Wahl rechtfertigen. Aber so ernst wie bei VW oder auch Daimler ist die Lage bei BMW nicht.