Michael Maurer ist jetzt offiziell eingesetzt und vom Gemeinderat verpflichtet worden.

Am 22. Mai hatte der 26-jährige Michael Maurer den Kampf um den Bürgermeisterposten gegen zwei Mitbewerber gleich im ersten Wahlgang gewonnen. Sein Vorgänger Thomas Fritsch hatte nach 24 Jahren nicht mehr kandidiert.

 

Viele Zuschauer verfolgen Vereidigung

In Erwartung zahlreicher Gäste war die erste Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause in die Alte Kelter verlegt worden. Tatsächlich reichten die Plätze für die rund 70 Zuschauer kaum aus, unter ihnen Thomas Fritsch, der noch einmal viel Applaus bekam, und sein Friolzheimer Amtskollege Michael Seiß.

Sie alle verfolgten die Vereidigung durch die erste stellvertretende Bürgermeisterin, Gemeinderätin Margit Stähle. So legte Maurer zunächst den Diensteid nach dem Landesbeamtengesetz ab und gelobte dann in der Verpflichtungsformel unter anderem, „die Rechte der Gemeinde Mönsheim gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Bürgerinnen und Bürger nach Kräften zu fördern“. Dies quittierten die Zuhörer mit viel Beifall und teilweise „Standing Ovations“.

Kein Strauß voller Blumen, sondern voll Socken

Der nun zum Beamten avancierte Verwaltungsfachangestellte und ehemalige Mitarbeiter der Stadt Stuttgart wurde auch zum Standesbeamten bestellt, eine Funktion, für die er sich in seiner früheren Tätigkeit durch eine Fortbildung qualifiziert hatte. Bevor der neue Schultes seinen Platz als Vorsitzender des Gemeinderats einnehmen konnte, musste das Gremium öffentlich über das Gehalt des Bürgermeisters, der ja Wahlbeamter auf Zeit ist, beschließen.

Aufgrund der Größe von Mönsheim mit 2900 Einwohnern erfolgte eine Eingruppierung in die Besoldungsgruppe A 15, was für Maurer ein Gehalt inklusive Dienstaufwandsentschädigung von rund 8000 Euro monatlich bedeutet.

Margit Stähle hatte zwar keine Blumen für den Neuen mitgebracht, aber, so sagte sie augenzwinkernd, es sei ja kein Geheimnis, dass er auf ziemlich großem Fuße lebe, „gell Größe 50“, sagte sie mit Blick auf seine Schuhe. Sie habe ihm deswegen ein Sockenarrangement für die vielen Anlässe gemacht, die ihm jetzt bevorstünden, etwa „Boss-Socken“, Feuerwehr-Socken und Tennissocken für die vielen Vereine.

Und weil er als Schwabe nun auch in den Enzkreis dürfe, was braucht man da, fragte sie und hatte die Antwort zur Freude des Publikums parat: „Gelbe Socken!“ Mönsheim gehörte bis zur Kreisreform 1973 zum Kreis Leonberg, wurde dann dem Enzkreis und damit dem Regierungspräsidium Karlsruhe in Baden zugeschlagen.

Neuer Bürgermeister wünscht sich konstruktive Zusammenarbeit

„Seit 35 Tagen darf ich dieses ehrenhafte Amt nun ausüben“, sagte Michael Maurer, der die Bürgerinnen und Bürger aufforderte, sich auch künftig aktiv einzubringen. „Ich reiche allen meine Hand“, so Maurer. Sein Ziel sei es, mit allen konstruktiv zusammenzuarbeiten. Er nannte einige wichtige Punkte wie die Kinderbetreuung oder den Hochwasserschutz, die es anzupacken gelte. Zuletzt bedankte er sich bei seinem Vorgänger Thomas Fritsch für die Einarbeitungszeit, die sehr konstruktiv gewesen sei.

Rund um die Wahl von Maurer hatte es im Ort Unruhe bis hin zu einem Wahleinspruch gegeben, weil der Verwaltungsfachangestellte zunächst mit der Berufsbezeichnung Verwaltungswirt in den Wahlkampf gestartet war, was er dann korrigierte.