Wer schon immer einmal eine Arbeit von Banksy haben wollte, sollte schnell nach London fahren. Es gibt aber auch einen einfacheren Weg, an ein Poster des Graffiti-Künstlers zu kommen.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Kunstaktion - Ein Werk von Banksy – gratis! Das ist der Traum jedes Fans des britischen Graffiti-Künstlers. Auf einer Reisemesse in London, könnte dieser Wunsch in diesen Tagen in Erfüllung gehen. An dem Stand, auf dem für Palästina als Tourismusziel geworben wird, werden Poster von Banksy verteilt. Das gibt der britische Künstler, dessen Identität noch immer nicht geklärt ist, auf seinem Instagram-Account bekannt.

 

Banksy transportiert natürlich auch mit dieser Aktion eine politische Botschaft. Er protestiert gegen die Mauer, die zwischen Israel und den Palästinensergebieten verläuft. Dazu stellt er auf der Tourismusmesse zudem die Replik eines Mauerfragments, das er selbst mit einem Graffiti besprüht hat.

Es ist nicht der erste Protest Banksys gegen die Politik Israels im Nahen Osten. Das von dem Künstler betriebene „Walled-Off-Hotel“ liegt nur wenige Meter von der Mauer entfernt. Banksy bewirbt den Ort als „Hotel mit dem schlechtesten Ausblick“. Jedes Zimmer blickt direkt auf die enorme Barriere aus Beton. „Mit der Nachbildung der zerstörten Mauer macht Banksy ein Statement, ich denke, es ist seine Zukunftsvision, dass sie eines Tages fallen wird“, sagte der Hotel-Manager auf der Reisemesse in East London.

Wer ein Poster ergattern will, muss sich allerdings beeilen. Es werden nur 1000 Stück pro Tag verteilt. Wer zu spät kommt oder schlicht gerade nicht in London ist, wird von Banksy allerdings getröstet. Der Künstler fordert seine Fans auf, das Poster einfach von seiner Homepage herunterzuladen und auszudrucken.

Zuletzt sorgte der Streetartkünstler für Furore, als er ein Werk nach einer Auktion bei Sotheby’s schredderte. Das berühmte Bild „Girl with a Balloon“ war für umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro verkauft worden. Kurz nachdem der Hammer fiel, war es zum Erstaunen der Teilnehmer durch einen im dicken, verschnörkelten Goldrahmen verborgenen Schredder gelaufen. Übrig blieb nur der obere Teil des Bildes, der Rest hing in Streifen herunter.