Wie in „Toy Story“, wo das Spielzeug sein eigenes Leben führen darf, sobald die Kinder aus dem Zimmer sind, wird auch hier das Reich der Fantasie gestärkt und teilemanzipiert. Das pralle Leben ist immer da, wo wir gerade nicht hingucken. Letztlich aber kehren die Figuren dieser anderen Sphäre willig zu uns zurück, ihr Höchstes ist nämlich, Menschen dienstbar zu sein.

 

„Wreck-it Ralph“ aber, so der Originaltitel, erzählt auch von der unfairen Arbeitsteilung in der Spielewelt, vom Frustpotenzial für diejenigen mit dem falschen Job. Ralph ist kein Held, Ralph ist der destruktive Bösewicht. Tagein, tagaus demoliert er ein Apartmenthaus, dessen Bewohner dann Felix zujubeln, dem Helden mit dem Wunderhammer, der alles wieder ins Lot bringt. Nach Feierabend geht Ralph wie andere Unholde und Kaputthauer in die Selbsthilfegruppe für Bösewichte. Dort sitzen die Kerle dann im Stuhlkreis und versichern einander, es sei nichts Schlimmes, den schlimmen Finger abzugeben.

Ralph genügt dieser Trost jedoch nicht. Er braucht mehr Anerkennung, wenigstens symbolische, er will eine Medaille gewinnen. Darum dringt er in ein benachbartes Spiel ein, in der Hoffnung, dort erfolgreich zu werden. Damit beginnt eine Reise, die weit hineinführen könnte in die Problematik, welche Werte die Spiele eigentlich vermitteln, welche Denkmuster sie fördern und welche Widersprüche sie produzieren und thematisieren.

Jede Menge Amüsement

Davor aber sind der Produzent Lasseter, der Regisseur und der Co-Autor Rich Moore, der von den „Simpsons“ kommt, sowie das restliche Autorenteam dann doch zurückgeschreckt. Sie setzen viel auf 3-D-Schauwerte, auf liebevoll gestaltete Hintergründe, auf attraktive Entwürfe auch der Nebenfiguren und vor allem auf Bewegung und Rasanz. Immerhin verschlägt es Ralph auch in ein Autorennspiel in einer aus Süßwaren aufgebauten Welt.

Das bietet viel Bestaun- und Bekicherbares für die kleinen Zuschauer und bleibt gewiss auch der Natur der alten Spiele treu. Erwachsene lässt es aber spüren, dass ein wenig mehr möglich gewesen wäre. Das soll nun aber nicht als Abraten vom Kinobesuch missverstanden werden. Als popkulturhistorische Ordensverleihung an die Vorväter der heutigen Spielfiguren bietet „Ralph reicht’s“ jede Menge Amüsement. Und am Ende tun nicht einmal der Daumen vom Knöpfedrücken und der Kopf vom Starren auf einen Flimmerbildschirm weh.

„Ralph reicht’s“ schwelgt zum einen in nostalgischer Rückerinnerung. Man könnte auch sagen, Disney bietet den Eltern gewordenen Daddlern von damals mit diesem Film die Chance, ihrem Nachwuchs die Spiele-Oldies als cool, kultig und aufregend vorzuführen. Zum anderen aber greift der Film die Kritik der Eltern der 80er Jahre auf. Die Abläufe der Spiele werden uns als variationsarm vorgeführt. Sie bilden ja schließlich, für erwachsene Zuschauer wird die Ironie fast schmerzlich, den Arbeitsalltag der Figuren.

Diesen Malochetrott halten sie aus, weil es auch einen Feierabend gibt. Wenn die Spielhalle dicht macht, haben die Figuren frei. Sie können einander sogar in den anderen Konsolenwelten besuchen. Nicht nur im Grundentwurf erinnert das an Werke aus dem Studio Pixar, das Disney sich einverleibt hat. John Lasseter von Pixar ist der Produzent von „Ralph reicht’s“.

Die Figuren kehren willig zu den Menschen zurück

Wie in „Toy Story“, wo das Spielzeug sein eigenes Leben führen darf, sobald die Kinder aus dem Zimmer sind, wird auch hier das Reich der Fantasie gestärkt und teilemanzipiert. Das pralle Leben ist immer da, wo wir gerade nicht hingucken. Letztlich aber kehren die Figuren dieser anderen Sphäre willig zu uns zurück, ihr Höchstes ist nämlich, Menschen dienstbar zu sein.

„Wreck-it Ralph“ aber, so der Originaltitel, erzählt auch von der unfairen Arbeitsteilung in der Spielewelt, vom Frustpotenzial für diejenigen mit dem falschen Job. Ralph ist kein Held, Ralph ist der destruktive Bösewicht. Tagein, tagaus demoliert er ein Apartmenthaus, dessen Bewohner dann Felix zujubeln, dem Helden mit dem Wunderhammer, der alles wieder ins Lot bringt. Nach Feierabend geht Ralph wie andere Unholde und Kaputthauer in die Selbsthilfegruppe für Bösewichte. Dort sitzen die Kerle dann im Stuhlkreis und versichern einander, es sei nichts Schlimmes, den schlimmen Finger abzugeben.

Ralph genügt dieser Trost jedoch nicht. Er braucht mehr Anerkennung, wenigstens symbolische, er will eine Medaille gewinnen. Darum dringt er in ein benachbartes Spiel ein, in der Hoffnung, dort erfolgreich zu werden. Damit beginnt eine Reise, die weit hineinführen könnte in die Problematik, welche Werte die Spiele eigentlich vermitteln, welche Denkmuster sie fördern und welche Widersprüche sie produzieren und thematisieren.

Jede Menge Amüsement

Davor aber sind der Produzent Lasseter, der Regisseur und der Co-Autor Rich Moore, der von den „Simpsons“ kommt, sowie das restliche Autorenteam dann doch zurückgeschreckt. Sie setzen viel auf 3-D-Schauwerte, auf liebevoll gestaltete Hintergründe, auf attraktive Entwürfe auch der Nebenfiguren und vor allem auf Bewegung und Rasanz. Immerhin verschlägt es Ralph auch in ein Autorennspiel in einer aus Süßwaren aufgebauten Welt.

Das bietet viel Bestaun- und Bekicherbares für die kleinen Zuschauer und bleibt gewiss auch der Natur der alten Spiele treu. Erwachsene lässt es aber spüren, dass ein wenig mehr möglich gewesen wäre. Das soll nun aber nicht als Abraten vom Kinobesuch missverstanden werden. Als popkulturhistorische Ordensverleihung an die Vorväter der heutigen Spielfiguren bietet „Ralph reicht’s“ jede Menge Amüsement. Und am Ende tun nicht einmal der Daumen vom Knöpfedrücken und der Kopf vom Starren auf einen Flimmerbildschirm weh.

Ralph reicht’s. USA 2012. Regie: Rich Moore. Deutsche Stimmen: Christian Ulmen, Anna Fischer, Kim Hasper. 101 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.Cinemaxx Mitte und SI, EM, Gloria, Ufa, OF Corso.