Neuer Elfmeter-Modus Mehr Gerechtigkeit durch ABBA?

Die UEFA lässt bei den U17-Europameisterschaften der Junioren und der Juniorinnen erstmals einen neuen Modus im Elfmeterschießen testen. Die Änderung soll Chancengleichheit für die Teams bewirken.
München - Der neue Elfmeter-Modus heißt tatsächlich „ABBA“, hat mit der legendären schwedischen Pop-Band nichts zu tun, passt aber trotzdem: Schließlich haben Agnetha Fältskog, Björn Ulveaus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad unter anderem das Lied „The Winner Takes It All“ gesungen. Und der Sieger eines Elfmeterschießens hat nun mal gewonnen, vielleicht nicht alles, aber zumindest ein wichtiges Spiel. „ABBA“ wird erstmals bei den gerade laufenden U17-Europameisterschaften der Juniorinnen in Tschechien und der Junioren in Kroatien getestet - ab Donnerstag stehen weitere K.o.-Spiele auf dem Programm. Kommt es zum Elfmeterschießen, wird nicht mehr, wie seit den 1970er-Jahren üblich, abwechselnd geschossen.
Wer zuerst schießt, gewinnt öfter
Aus der Reihenfolge A, B, A, B und so weiter wird A, B, B, A und so weiter. Im Klartext: Zunächst schießt Mannschaft A einen Elfmeter, dann treten zwei Schützen von Mannschaft B an, dann zwei Schützen von Mannschaft A - bis jeweils fünf Spieler geschossen haben. Steht nach je fünf Schützen kein Sieger fest, geht es einfach weiter, das bedeutet: Mannschaft B schießt einen weiteren Elfmeter, dann wäre zweimal Mannschaft A dran. Und warum das Ganze? Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hofft auf mehr Gerechtigkeit. Sie behauptet: Untersuchungen hätten ergeben, dass nach dem bisherigen Modus zu 60 Prozent jene Mannschaft gewinnt, die zuerst schießen darf. Die Mannschaft, die nachlegen muss, ist angeblich benachteiligt, weil sie unter einem größeren mentalen Druck steht.
Im EM-Halbfinale gegen Italien gehörte die DFB-Elf allerdings zu den anderen 40 Prozent:
Ähnlichkeit zum Tie-Break im Tennis
Der „ABBA“-Modus erinnert an den Tiebreak beim Tennis: Dort beginnt Spieler A mit einem Aufschlag, danach serviert zweimal Spieler B und so weiter (allerdings so lange, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat). Das International Football Association Board (IFAB), die Regelhüter des Weltverbandes FIFA, hat die Testphase genehmigt. Sie ist Teil der „Play-Fair“-Initiative. „ABBA“ hin oder her - nicht auszuschließen ist, dass englische Mannschaften nach wie vor ein „Waterloo“ erleben werden. Englands Junioren jedenfalls sind für die K.o.-Runde qualifiziert - die Juniorinnen nicht.
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