Der evangelische Pfarrer in Oeffingen heißt jetzt Markus Eckert. Seine Predigten sollen keine Universitätsvorträge sein, sagt er.

Rems-Murr: Sascha Sauer (sas)

Oeffingen - Bisher war Fellbach für ihn eine Unbekannte auf der Landkarte. Das hat sich geändert. Vor zwei Wochen hat Markus Eckert seinen Namen auf ein Stück Papier geschrieben und das provisorisch auf die Klingel der Pfarrwohnung geklebt. Seither heißt es für ihn Oeffingen statt Welzheim, wo er mit seiner Familie die vergangenen neuneinhalb Jahre gelebt hat.

 

Der erste Eindruck sei gut gewesen, erzählt der 43-Jährige. „Das Gebäudeensemble aus Pfarrwohnung, Kirche, Kindergarten und Pfarramt hat mich sofort eingenommen.“ Und der Fellbacher Stadtteil passe zudem gut in die momentane Lebensphase: So hat es seine Frau Heidrun nicht allzu weit zu ihrer Arztpraxis in Schorndorf, und die Kinder Emma und Jann haben ein gutes Angebot an Schulen in der Nähe.

Improvisation sei seine Stärke, nicht Vorausplanung

Für rund 1900 Gemeindemitglieder ist Markus Eckert zuständig. Und die dürfen sich auf einen Pfarrer freuen, der über sich selbst sagt, dass er etwas anders ist. Was das heißt? „Ich versuche, keine Schubladen für etwas zu haben“, sagt er. Improvisation sei seine Stärke, nicht Vorausplanung.

In den Gottesdiensten, so betont Markus Eckert, will er keine Universitätsvorträge halten, sondern das Evangelium mit den Besuchern teilen. „Wir sind eine Gemeinschaft und geben uns gegenseitig Halt und Zuversicht.“ Ebenso will er nicht nur von der Kanzel predigen: „Ich spreche, wie ich spreche – und das möglichst ohne pastoralen Singsang.“

Schon früh ist er in Kontakt mit dem Glauben gekommen. Gemeinsam mit der Großmutter betete er bei Tisch und vor dem Zubettgehen. Auch das „heilige Theater“ mit Abendmahl und Antwortgesang in der Kirche habe ihm von Anfang an gefallen, sagt er. Später als Jugendlicher leitete er dann die Kinderkirche in seinem Heimatdorf Edelfingen bei Bad Mergentheim.

Bisher war sein Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendarbeit

Evangelische Theologie hat Markus Eckert in Tübingen, Göttingen sowie im dänischen Aarhus studiert. Nach dem Vikariat in Köngen bei Wendlingen arbeitete er eine Zeit lang beim Landespfarramt für Rundfunk und Fernsehen in Stuttgart. Noch heute gehört er als Autor und Sprecher zum Team des SWR3, das die Sendung „Worte und Gedanken“ produziert.

Vor Oeffingen war Markus Eckert als Pfarrer für einen Teil der Kirchengemeinden Welzheim und für die Kirchengemeinde Rienharz zuständig. Bisher war sein Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendarbeit: „Allerdings habe ich keine Jungschar gehalten, sondern die Mitarbeiter begleitet.“ Ebenso freut sich der Nachfolger von Pfarrer Volker Gemmrich auf die Arbeit mit den Konfirmanden. „Außerdem feiere ich einfach wahnsinnig gerne Gottesdienste in verschiedenen Formen und Farben mit den Menschen.“