Johannes Fuchs hat es sich nicht nehmen lassen, einen neuen Hightech-Lastwagen persönlich zur Straßenmeisterei nach Schorndorf zu fahren und ihn dort zu übergeben.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Schorndorf - Ob er es kann? Gespannt warten die in orange gekleideten Fahrer des Winterdienstes auf dem Hof der Straßenmeisterei auf den Landrat. Dieser soll den neuen Lastwagen persönlich auf den Betriebshof in Schorndorf fahren. Und tatsächlich: souverän biegt das Hightech- Gefährt in die Einfahrt, Johannes Fuchs sitzt am Steuer und wendet den Mercedes Actros mit einem eleganten Schlenker, sodass er vor der versammelten Fahrerschar zum stehen kommt. „Er kann wirklich gut fahren“, versichert der Werkstattleiter Michael Schwarz seinen Kollegen, der als Beifahrer des Landrats mit unterwegs nach Schorndorf war.

 

Landrat Fuchs hat seit der Studienzeit den „Zweier“

„Sie sind vorhin sicher alle etwas bleich geworden, als ich hereingefahren bin“, sagt Fuchs zu Beginn seiner Ansprache. „Ich kann aber den Beweis antreten, dass ich zum Fahren eines Lastwagens berechtigt bin.“ Als Student habe er den „Zweier“ aus einer Verlegenheit heraus gemacht. „Ich musste da oft in einem Fuhrpark einspringen, wenn ein Fahrer ausfiel.“

In den Ferien habe er dann immer wieder im Führerhaus gesessen. „Ich schaue auch zu, dass ich den Führerschein behalten kann und gehe alle fünf Jahre zum Sehtest.“ Den anwesenden Fahrern des Winterdienstes, ihrem Chef Jürgen Bihlmaier und Matthias Straus, dem Leiter der Verkehrsbehörde im Landratsamt, bot Fuchs seine Dienste an, sollte es im Fahrerlager mal eng werden. „Nur für den Räumdienst müsste ich meine Haftpflicht aufstocken.“ Der vergangene Winter war zwar extrem mild, dennoch hätten die Mitarbeiter der Straßenmeistereien zu tun gehabt. „Es wurde intensiv Gehölzpflege betrieben“, sagt der Behördenchef. In der Bilanz macht sich der trockene, beinahe schneelose Winter positiv bemerkbar. „Statt 8281 Stunden waren die Fahrer diesen Winter nur 3625 Stunden im Einsatz“, so Fuchs, der die Fahrer am Freitag zum traditionellen Winterdienstvesper einlud. Schließlich habe es auf den Höhen des Schwäbischen Waldes trotz des milden Winters immer mal wieder etwas zu tun gegeben.

Milder Winter schlägt sich positiv in der Streusalzbilanz nieder

„Minus 54 Prozent an Geld und Zeit“, lautet das Fazit zum diesjährigen Winter aus Sicht der Straßenmeistereien. So lag der Salzverbrauch um 72 Prozent unter dem durchschnittlichen: statt rund 7000 Tonnen wurden lediglich knapp 2000 Tonnen auf die Straßen im Kreis gestreut. Auch der Preis des Streusalzes lag wegen des trockenen und milden Winters weit unter dem Durchschnittswert. In der Beschaffung gingen deshalb die Kosten für das Salz um 72 Prozent zurück. Eine weitere positive Folge des milden Winters ist die geringere Zahl an Schlaglöchern. Auch für deren Sanierung sanken die Kosten um 43 Prozent.