Der neue Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn sieht im sozialen Wohnungsbau eine seiner Hauptaufgaben. Freiburg leide besonders unter hohen Mieten und Immobilienpreisen.

Freiburg - Der neue Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) will zum Beginn seiner Amtszeit den sozialen Wohnungsbau stärken. Es fehle preisgünstiger Wohnraum, sagte der 33-Jährige in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Davon betroffen seien nicht nur sozial Schwache, sondern weite Teile des Mittelstandes. In Freiburg als einer der am schnellsten wachsenden Städte Deutschlands sei dieses Problem besonders groß.

 

Viele Familien könnten ein Leben in der rund 230 000 Einwohner zählenden Stadt kaum noch finanzieren, viele Wohnungen oder gar Häuser seien für sie nicht bezahlbar, sagte Horn. Nötig sei neuer Wohnraum, den sich auch Gering- und Normalverdiener leisten könnten. Dies werde einer der Schwerpunkte seiner Politik als Stadtoberhaupt sein.

Grünflächen sollen erhalten bleiben

Horn, der im Wahlkampf von der SPD unterstützt wurde, war am Sonntag zum neuen Oberbürgermeister der viertgrößten Stadt Baden-Württembergs gewählt worden. Er ist Nachfolger von Dieter Salomon (Grüne), der nach 16 Jahren abtreten muss. Horn ist nach eigenen Angaben der jüngste Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Er tritt das Amt am 1. Juli an. Überschattet wurde die Freude über den Wahlsieg durch eine Attacke auf Horn. Wie die Polizei mitteilte, wurde er am Sonntagabend bei einer Wahlparty geschlagen, er verlor einen Zahn.

Zu seinen Zielen als Stadtoberhaupt sagte Horn, er werde gemeinsam mit Experten und anderen Städten neue Modelle der Stadtentwicklung erarbeiten. Leerstehende Gebäude sollten erfasst werden. Zudem sei ihm wichtig, dass Grünflächen sowie Kleingartenanlagen erhalten bleiben - auch im Zentrum der Stadt. „Freiburg soll eine grüne Stadt bleiben“, sagte Horn. Sonst drohe der Verlust von Lebensqualität.

Neue Stelle für Digitalisierungsbeauftragten im Rathaus

Weiter plane er eine Reduzierung der Gebühren für städtische Kindertagesstätten, um Familien zu entlasten. Im Rathaus wolle er eine neue Stelle eines Digitalisierungsbeauftragten auf den Weg bringen. Er persönlich werde monatliche Bürgersprechstunden in den Stadtteilen Freiburgs abhalten und dort direkt ansprechbar sein.

„Als Oberbürgermeister stehe ich für eine parteiunabhängige Politik“, sagte Horn weiter. In die SPD wolle er, zumindest in diesem und im nächsten Jahr, nicht eintreten. Dennoch teile er die Werte der Partei. Die SPD hatte Horn im Wahlkampf unterstützt.