Tsatsiki, Bifteki, Souvlaki: Griechische Restaurants sind in Ludwigsburg etabliert. Ein Imbiss, der die Köstlichkeiten anbietet, hat jetzt auch eröffnet.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

In eine Dönerbude kann man beinahe an jeder Ecke stolpern. Nach gutem Gyros, dem griechischen Pendant, wenn man so will, muss man hingegen in den meisten Städten erst einmal suchen. Was von beidem besser ist, das ist so was wie eine Glaubensfrage. Zumindest für diejenigen, die nicht aus religiösen Gründen ohnehin kein Schweinefleisch essen.

 

In Ludwigsburg eröffnet jetzt jedenfalls mit dem House of Grill der erste Imbiss, der den Klassiker in der Innenstadt anbietet. Drei Varianten drehen sich hinter der Theke. Ansonsten ist der Name Programm: Das Essen – fleischlastig natürlich – kommt vom Holzkohlegrill. „So machen wir es in Griechenland auch“, sagt Vasilios Grigoriou. Mit dem leichten Raucharoma schmecke das Essen einfach anders. „Besser“, findet der Chef. Wobei die Chefin eigentlich seine Frau sei, so Grigoriou.

Eine überschaubare Karte, damit die Entscheidung leichter fällt

Dass der Dönerladen an dieser Stelle, der zuletzt ein tristes Dasein mit dem Überangebot am Bahnhof und in der Myliusstraße gefristet hatte, schon über einen entsprechenden Grill mit Abzug und Konzession verfügte, war eines der Argumente, es mit dem Laden zu probieren. „Die Behörde war schon da, wir haben den Stempel“, sagt Grigoriou. Im Netz hatten er und seine Frau Andriana Sonovidou das Objekt entdeckt – und schlugen zu. Zwei Monate hat Vasilios Grigoriou mit seinem Bruder Valerius den Laden renoviert. Vieles haben sie selbst gestemmt.

Vor einiger Zeit hatten Vasilios Grigoriou und seine Frau schon im Örtchen Komotini im Norden Griechenlands ein Restaurant, „in Deutschland aber noch nicht“, sagt der 44-Jährige, der seit 2012 hier lebt und zuletzt als Lastwagenfahrer arbeitete. „Das Essen jetzt machen wir so wie damals in Griechenland.“

Die Karte ist übersichtlich. „Große Karte macht großen Kopfschmerz“, sagt Grigoriou und lacht. Nicht bei ihm, bei der Kundschaft. Die soll sich möglichst schnell entscheiden können und nicht erst ewig grübeln müssen. Gyros gibt es vom Rind und Schwein im Pitabrot (für 6 und 6,50 Euro). Souflaki, Bifteki und Pollo Fino – Hähnchenkeule ohne Knochen – sowie die traditionelle griechische Wurst Loukaniko ebenfalls (alles zwischen 6 und 7 Euro). Die Grillspezialitäten kann man auch „pro Stück“, also einzeln, kaufen oder als Tellergericht mit Pommes und Salat. „Wenn eine Gruppe kommt, nimmt man einfach einen großen Teller mit allem und teilt“, schlägt Grigoriou vor. Das Tsatsiki wie auch Tyrokafteri, die rötliche Creme mit Schafskäse, werden selbst gemacht. Für Vegetarier ist die Auswahl indes überschaubar: Ihnen bleibt aber immerhin der allseits bekannte Bauernsalat.

Draußen sitzen kann man auch

Apropos Salat: In eine „echte“ Gyros-Pita gehört der im Übrigen nicht hinein. „Für mich zumindest nicht“, sagt Grigoriou. Dass er es trotzdem anbietet, ist gewissermaßen ein Zugeständnis an seine Kundschaft, die das auch von Dönerbuden so gewohnt ist.

Und was würde er empfehlen zu probieren? „Alles – ohne Witz“, sagt Grigoriou. Ob sein Essen schmecke, das müsse jeder selbst entscheiden, „einfach vorbeikommen und probieren, ich kann viel erzählen“, sagt er. Zumindest Schülerinnen und Schüler haben den Imbiss schon für sich entdeckt, in den ersten Tagen war es um die Mittagszeit teils brechend voll in dem kleinen Laden. Platz nehmen kann man auch draußen auf einer Terrasse. Daneben dürfen nur Räder, keine Autos, fahren. „Super“, findet der Chef.

Das House of Grill in der Alleenstraße 11 in Ludwigsburg ist täglich ab 11 Uhr geöffnet. Die Speisen können auch vorbestellt und abgeholt werden. Einen Lieferservice gibt es aber nicht.