Martin Oberle, in der Ortenau geboren, mit einer Waiblingerin verheiratet und vor Jahren beruflich schon einmal im Rems-Murr-Kreis aktiv, übernimmt die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen. Er hat konkrete Pläne.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Der seit Oktober vakante Chefposten in der Kriminalpolizeidirektion in Waiblingen ist neu besetzt. Als Nachfolger des zum Landeskriminalamt gewechselten Jochen Katzmann hat zum 1. Februar der 59 Jahre alte Martin Oberle seinen Dienst in der Stauferstadt angetreten. Bisher war der aus der Ortenau stammende Polizeidirektor beim Polizeipräsidium in Karlsruhe für Einsatzplanungen und strategische Ausrichtung der Kriminalitätsbekämpfung verantwortlich. Außerdem fungierte Oberle als Leiter des Führungsstabs bei Großeinsätzen.

 

Der neue Mann wohnte vor dem Karrieresprung in Leutenbach

Hocherfreut über den Neuzugang und die zeitnahe Besetzung der vakanten Chefstelle bei der Kriminalpolizei zeigte sich am Mittwoch der Aalener Polizeipräsident Reiner Möller. „Mit Martin Oberle haben wir einen geeigneten Beamten für die Leitung der Direktion gewinnen können. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, wird Möller in einer Mitteilung aus seinem Präsidium zum Arbeitsauftakt für den neuen Kripochef zitiert. Oberle ist im Rems-Murr-Kreis kein ganz unbekanntes Gesicht. Der Badener ist nicht nur mit einer gebürtigen Waiblingerin verheiratet und hat mit ihr eine 17-jährige Tochter. Vor seinem Aufstieg in den höheren Polizeivollzugsdienst im Jahr 2000 war der Ermittler unter anderem als Leiter des Bezirks- und Postendiensts beim Polizeirevier in Schwäbisch Gmünd und bei der damaligen Polizeidirektion Waiblingen tätig. Bevor er beruflich in den badischen Landesteil wechselte, wohnte Oberle auch im Rems-Murr-Kreis, und zwar in Leutenbach.

Bei der Kriminalpolizei in Waiblingen folgt der 59-jährige Polizeidirektor auf den bereits im Oktober zum Vizepräsidenten des Landeskriminalamts aufgestiegenen Jochen Katzmann. Kommissarisch geleitet wurde die Dienststelle in der Vakanzzeit nach dem Abschied von Kriminaldirektor Jan Bronn. Reizvoll ist für Martin Oberle am neuen Job vor allem, nach einem jahrelangen Einsatz in eher organisatorisch geprägten Tätigkeitsfeldern wieder mehr in die konkrete Arbeit vor Ort zu kommen. Als erklärtes Ziel hat der neue Mann laut Mitteilung des Polizeipräsidiums formuliert, die anerkannt gute Bilanz der Kriminalpolizei in Waiblingen mit professioneller Einstellung weiterzuführen. „Die gute Kriminalitätslage im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen sehe ich nicht als Grund, mich auf diesem Erfolg auszuruhen. Das kommt nicht von allein und muss im bisherigen Sinne fortgeführt und ausgebaut werden“, heißt es von Oberle wörtlich. Als einem sehr technikaffinen Menschen komme ihm entgegen, dass das Polizeipräsidium modern aufgestellt sei und bereits sehr gut in der digitalen Welt lebe. „Es ist bemerkenswert, dass wir in Waiblingen eines der modernsten Kriminaltechniklabore haben“, wird Oberle zitiert.

Reisen, Raumfahrt und Genusswandern sind seine Steckenpferde

Nach seiner Zeit im Rems-Murr-Kreis war der Rückkehrer zuerst im Innenministerium Baden-Württemberg im Bereich der Aus- und Weiterbildung eingesetzt. Parallel zum Job absolvierte er einen Masterabschluss in Wissensmanagement. In den vergangenen sechs Jahren war er beim Polizeipräsidium in Karlsruhe im Führungs- und Einsatzstab zunächst für den Technikbereich verantwortlich. Zuletzt kümmerte er sich um Einsatzplanungen und die strategische Ausrichtung für die Kriminalitätsbekämpfung.

Oberle reist gerne und steuert mit der Familie auch entlegenere Ziele an. Außerdem beschäftigt er sich in seiner Freizeit viel mit Raumfahrt und Astronomie. Reizvoll ist für ihn daher die Nähe zu den Sternwarten in Welzheim und Stuttgart. Und auch als erklärter Genusswanderer gibt es für ihn in der Wander- und Weinregion rund um die neue Wirkungsstätte einiges zu entdecken.