ECE, der Betreiber des Leo-Centers, hat mit einem Modeunternehmen einen weiteren Mieter an Land gezogen und ist mit weiteren potenziellen Händlern im Gespräch.
Vor 50 Jahren, am 18. Oktober 1973, hat das Leo-Center erstmals seine Pforten für die Kundschaft geöffnet. Mitten in der Stadt, an der Schnittstelle zwischen Leonberg und Eltingen. Es entwickelte sich in den frühen Jahren seines Bestehens zu einem Marktplatz, zu einem Treffpunkt. Die damaligen fetten Jahre sind jedoch vorbei. Das Kaufverhalten hat sich verändert. Schon vor Corona hatte das Leo-Center einige Leerstände zu beklagen. Im März diesen Jahres dann die Hiobsbotschaft, dass Karstadt – der Ankermieter von ECE – in Leonberg Anfang 2024 schließen soll.
Das Management setzt jetzt alle Hebel in Bewegung, damit das Leo-Center auch weiterhin die Rolle als Nahversorger innehat. Und damit auch der runde Geburtstag gefeiert werden kann – vom 16. bis zum 21. Oktober ist ein großes Aktionsprogramm geplant. „Wir haben schon einige Ideen und wollen das Ereignis für unsere Kunden und Besucher gestalten“, sagt die Center-Managerin Nadine Fensterer. Und so langsam kommt auch bei ihr Feierlaune auf.
Denn erste vertragliche Erfolge konnte die Center-Managerin in diesem Jahr bereits verkünden. So erweiterte die Bäckerei Trölsch ihre Fläche um die einstige Hussel-Süßwaren-Filiale und betreibt an dieser Stelle seit einigen Wochen ein Café. Die Optiker-Kette Fielmann hat eine Niederlassung eröffnet und ein Artshop mit regionalen Künstlern ist ebenfalls eingezogen. Im Juni eröffnet Depot ein Outlet und bietet Dekoartikel und Wohnaccessoires zwischen 30 und 70 Prozent günstiger an.
Und die jüngsten Vertragsverhandlungen hat die ECE jetzt mit dem Damenmode-Unternehmen Only erfolgreich abgeschlossen. „Diese Marke spricht eine jüngere Zielgruppe an“, sagt Nadine Fensterer, sichtlich erfreut über den neuen Mieter. Hatte sie doch in den vergangenen Monaten den Auszug von einigen Modegeschäften zu beklagen – und Kritik für den Einzug des fünften Optikers im Center geerntet. Nun werden also zwei Flächen zu einer zusammengelegt und umgebaut. Die Staubschutzwand ist bereits errichtet und wird in den nächsten Tagen mit der Ankündigung des neuen Mieters beklebt. Die Eröffnung von Only ist im Sommer geplant. Zahlreiche Stellenanzeigen des Unternehmens sind auf der Homepage des Leo-Centers eingestellt.
Damit kann die Center-Managerin die Liste der Leerstände auf acht reduzieren. Und sie versichert zudem, dass der Betreiber des Einkaufszentrums, das Hamburger Unternehmen ECE, mit weiteren potenziellen Mietern in Verhandlung sei.
Die Hoffnung, dass die Karstadt-Filiale im Leo-Center doch nicht schließen muss, hat Fensterer noch nicht aufgegeben. „Es finden weiterhin Gespräche statt.“ Was Dietmar Weigelt, der Betriebsratsvorsitzende von Karstadt Leonberg bestätigen kann. „Allerdings war es zuletzt relativ ruhig und unser aktueller Stand ist, dass die Filiale schließen wird.“ Abwanderungen von Mitarbeitern gäbe es bereits. „Wir wissen, dass es woanders auch Arbeit gibt, und brauchen den Kopf nicht in den Sand stecken. Die Situation nutzt der eine oder andere mit Recht, um noch einmal durchzustarten“, sagt Dietmar Weigelt, der bis zuletzt für den Standort Leonberg kämpfen wolle.
Im oberen Stockwerk des Einkaufszentrums startet das Leo-Center am Wochenende eine Aktion für den guten Zweck. An jedem ersten Samstag im Monat wird an einer Bar Sekt verkauft – auf einer Mietfläche, die gerade leer steht. Das Gläschen gibt es für drei Euro. Der Erlös kommt zu 100 Prozent dem Leonberger Hospiz zugute. „Damit wollen wir zum einen etwas Gutes tun, zum anderen das Center beleben“, sagt Nadine Fensterer. Im vergangenen Jahr an Weihnachten hatte das Center eine Aktion zugunsten des Waldhauses veranstaltet.
