Neuer Name, altes Spiel Speakeasy wird zu Cue

Das ging flott: Das ehemalige Speakeasy macht ab dem Wochenende unter dem Namen Cue weiter - mit altbewährtem Programm.
Stuttgart - Was Anfang vergangener Woche noch wie ein großer Verlust für das Stuttgarter Nachtleben aussah, entpuppte sich als weit weniger dramatisch als befürchtet.
Rückblende: Am Sonntag, 20. Januar, wurde auf der Speakeasy-Fanpage verkündet, dass das Wurst und Fleisch-Team sein Engagement in der benachbarten Location beendet. Das Speakeasy sei ab sofort Geschichte, hieß es. Grund dafür seien Differenzen mit den Club-Partnern von der Langen Theke, mit denen man gemeinsam das Speakeasy betrieb - hauptsächlich in Sachen Organisation. Von „Chaos“ sprach gar Uwe Wagner vom Wurst und Fleisch. Zack, am Sonntagmittag die Anlage ausgebaut - die hatte die Wurst und Fleisch-Gruppe nämlich angemietet - und Feierabend gemacht.
Christos Stanis, Inhaber der Theke und der Location, die gerade noch Speakeasy hieß, war ziemlich vor den Kopf gestoßen. Trotzdem hat seine Motivation nicht unter dieser Hauruck-Aktion gelitten. Er tätigte ein paar Anrufe, und schon stand die Entscheidung: Machen wir eben allein weiter. Außerdem ist die famose, in Stuttgart einzigartige LED-Wand immer noch da. Wäre doch schade, wenn die nicht mehr blinkt.
Versöhnliche Töne
Das drang wiederum schnell bis zu seinen alten Partnern vor und schon am Dienstag schlugen die WuFler wieder versöhnliche Töne auf Facebook an: „Das Team von der Langen Theke hat beschlossen den Club weiter zu führen das heißt für euch "The Party don't stop!". Wir freuen uns, dass der Club erhalten bleibt, und wünschen dem Lange-Theke-Team viel Erfolg und uns allen weiter viel Spaß beim Feiern. Euer W&F Team.“ Das war ein freundlicher Zug, aber irritierte doch etwas – wie genau geht es da nun weiter?
Prinzipiell wie zuvor. Am Samstag, 2. Februar, feiert der Laden unter dem Namen „Cue“ die Wiederöffnung. Das ist aber schon die einzige Änderung, „New Name – old Game“, lautet das Motto. Zum Neustart stehen Desue aus Berlin und Proof an den Decks, aus der neuen Anlage pumpen die vom Speakeasy überwiegend gewohnten HipHop-Beats.
Neue Konkurrenz
In den darauffolgenden Wochen finden Events statt, die auch unter der Speakeasy-Flagge stattgefunden hätten, wie zum Beispiel die Veranstaltung von DJ Emilio mit DJ Day, die Invaders-Party, die neue Reihe „Brand New“, eine Kooperation von 0711 und der Swag-Page, eines der größeren Facebook-Phänomene der letzte Monate. Wer sich längst updaten wollte, wie die Generation Instagram aussieht, sollte sich das anschauen, Beanie-Mützle und die globigen Holzklotz-Wedges aber bitte nicht vergessen.
Alles in allem schwebt über dem Februar-Programm ein wärmender HipHop-Mantel, der von Funk, Soul- und Reggae-Nähten zusammengehalten wird. Voraussichtlich wird das auch die Marschroute für die nächsten Monate.
Dann bekommt das Cue auch neue Konkurrenz. Die ehemaligen Partner vom Wurst und Fleisch wollen dieses Jahr noch an anderer Stelle etwas Neues eröffnen, das Zielobjekt sei schon auserkoren, noch sei aber nichts unter Dach und Fach. Die Location sei wieder kleiner und liege zentral, hieß es. Das Stadtkind sperrt natürlich die Ohren auf.
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