Er schreibt wieder: Der Schauspieler Matthias Brandt bringt in „Blackbird“ eine Siebziger-Jahre-Pubertät zum Leuchten – und setzt damit das Generationenporträt fort, das schon seinen Debütroman zum Bestseller machte.

Stuttgart - Mitte der siebziger Jahre, eine Kleinstadt am Fluss: Morten Schumacher, den alle nur Motte nennen, der bald sechzehn wird, aufs Brahms geht und David Bowie verehrt, fläzt sich in seiner Bude und lässt sich Bässe um die Ohren wummern. Das Telefon hört er trotzdem. Nach dem elften Klingeln steht er vom Sitzsack auf, trödelt an den Umzugskartons seines Alten vorbei, der zu seiner jungen Freundin zieht, und nimmt ab. Der Vater von Bogi, der eigentlich Manfred heißt, ist dran: Die Ärzte hätten bei Manfred etwas gefunden, das sie untersuchen müssten – und nur der Tränenrotz, den Motte hochzieht, verrät seine Angst um den besten Freund, der ihm beispielsweise alles über die Brennbarkeit von Fürzen beigebracht hat. Solche Sachen halt. Aber wenige Monate später ist der krebskranke Bogi tot und im Leben von Motte alles anders.